Grete Schickedanz

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    deutsche Unternehmerin; * 20. Oktober 1911 in Fürth, † 23. Juli 1994 in Fürth

    geborene: Lachner;

    1927 trat Grete Lachner als Lehrling in die vier Jahre zuvor gegründete Großhandlung für Kurz-, Weiß- und Wollwaren ein, aus der noch in ihrem Eintrittsjahr das Versandgeschäft Quelle entstand. Sie übernahm bald die Einkaufsleitung. 1942 heiratete sie den Firmenchef Gustav Schickedanz.

    Bereits vor Kriegsbeginn kauften mehr als eine Million Stammkunden bei Quelle, der Umsatz lag bei 40 Millionen Mark. 1943 zerstörte ein Bombenangriff das Unternehmensgebäude. Nach dem Krieg gründete Grete Schickedanz in Hersbruck ein Textilgeschäft und hielt von dort die Verbindung zu den großen Textilwerken aufrecht. Bereits 1948 betrug der Quelle-Umsatz wieder 315 000 Mark, 1954 260 Millionen Mark bei 5 500 Beschäftigten. Grete Schickedanz wurde in diesem Jahr Generalbevollmächtigte, Mitglied des Konzernbeirats und der Fachbeiräte. 1974 erreichte der Jahresumsatz 6,4 Milliarden Mark, der Konzern hatte 36 000 Beschäftigte. Am 27. März 1977 starb Gustav Schickedanz. Die neue Führungsstruktur gipfelte nun in der "Gustav und Grete Schickedanz-Stiftung". Schickedanz kümmerte sich um Einkauf, Marketing und Werbung sowie um betriebliche soziale Verbesserungen für weibliche Angestellte. Ein Altersheim in Hersbruck und ein Kindergarten in Fürth tragen ihren Namen. Grete Schickedanz war Ehrensenatorin der Universität Tübingen. 1987 trat sie vom Vorstandsvorsitz zurück.