Grenada
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Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der karibische Inselstaat Grenada liegt am südlichen Ende des inneren Antillenbogens und besteht aus den Inseln Grenada (310 km²) und Carriacou (34 km²) sowie weiteren kleinen Koralleninseln. Carriacou und Petit Martinique gehören zu den südlichen Grenadinen. Im Norden grenzt Grenada an das Staatsgebiet des Inselstaats St. Vincent und die Grenadinen.
Die Hauptinsel Grenada sowie die südlichen Grenadinen sind vulkanischen Ursprungs. Auf Grenada durchzieht eine Bergkette das Land von Norden in Richtung Süden, die bis auf Höhen von maximal 840 m (Mount Saint Catherine) ansteigt. Hier liegt auf einer Höhe von rund 550 m der Kratersee Grand Etang. Das Bergland ist durch Täler und Flüsse gegliedert und fällt in Richtung Westen steil zur Küste ab. An den Küsten befinden sich lange, weite Sandstrände. Die Insel Carriacou liegt rund 33 km nordöstlich von Grenada und ist durch eine bis zu 300 m hohe Hügelkette geprägt.
Die Hauptstadt des Inselstaates, St. George's, liegt an der Westküste der Insel Grenada.
Klima
In Grenada herrscht tropisches Klima mit gleichbleibend hohen Temperaturen das ganze Jahr über (Durchschnittswert 28 °C). Der Nordostpassat sorgt für hohe Niederschlagsmengen: An der Küste werden bis zu 1 500 m jährlich gemessen, an den windzugewandten Berghängen bis zu 4 500 mm. Etwa drei Viertel der Niederschläge fallen in der Regenzeit in den Monaten Juni bis Dezember. In der Trockenzeit von Januar bis März ist es nachts etwas kühler, die Temperaturen können auf bis zu 18 °C sinken.
Flora und Fauna
Vom ursprünglichen tropischen Regenwald mit seiner Artenvielfalt sind heute nur noch Restbestände im Bergland auf der Insel Grenada vorhanden. Heute wird das Land intensiv landwirtschaftlich genutzt (Kakao- und Gewürzplantagen). Auf den Grenadinen sind die Wälder fast vollkommen abgeholzt.
Die meisten der wild lebenden Tiere wurden vom Menschen eingeführt. Dazu gehören z.B. Monameerkatzen, Mungos und Agutis. Die Reptilien- und Vogelwelt ist artenreich, ebenso die Wasserfauna in den Gewässern vor der Küste.
Bevölkerung
Rund 104 600 Menschen leben im Inselstaat Grenada, die meisten von ihnen auf der gleichnamigen Hauptinsel. Die Hauptstadt St. George's mit rund 10 000 Einwohnern ist die größte Stadt. Auf Carriacou wohnen etwa 6 100 Menschen, auf der nur zwei Quadratkilometer großen Insel Petit Martinique rund 700. Über 80 % der Bevölkerung sind Schwarze und Nachfahren afrikanischer Sklaven. Mischlinge haben einen Anteil von etwa 13 %, rund 3 % der Bevölkerung sind Nachkommen der indischen Vertragsarbeiter, die nach der Abschaffung der Sklaverei als Arbeitskräfte auf die Insel kamen. Über 90 % der Menschen bekennen sich zum christlichen Glauben; insgesamt sind mehr als die Hälfte der Bewohner Grenadas Katholiken und nur rund 25 % Anglikaner. Weiter gibt es kleinere Gruppen an Methodisten, Presbyterianern und Baptisten.
Amtssprache in Grenada ist Englisch, gesprochen wird auch Patois (grenadisches Kreol). Das Bevölkerungswachstum liegt bei 1,5 %, die mittlere Lebenserwartung bei 65 Jahren. Für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren besteht Schulpflicht. Die Alphabetisierung der Bevölkerung wird auf 98 % geschätzt.
Politisches System
Gemäß der Verfassung von 1974 ist der Inselstaat Grenada eine parlamentarische Monarchie im britischen Commonwealth of Nations. Staatsoberhaupt ist die britische Monarchin Elisabeth II., die auf der Insel durch einen Generalgouverneur vertreten ist (seit August 1996 Sir Daniel Williams). Chef der Regierung ist der Premierminister (seit Juli 2008 Tillman Thomas), der vom Generalgouverneur ernannt wird und normalerweise Führer der stärksten politischen Partei im Parlament ist.
Das Parlament besteht aus zwei Kammern: dem House of Representatives mit 15 vom Volk für fünf Jahre gewählten Mitgliedern und dem Senat. Von dessen insgesamt 13 Senatorenposten werden zehn von der Regierung vergeben und drei vom Führer der Opposition.
Grenada ist in sechs Verwaltungseinheiten (Parishes) und eine "Dependenz" (Carriacou und Petit Martinique) gegliedert.
Wirtschaft
Die Wirtschaft Grenadas basiert auf dem Export von landwirtschaftlichen Produkten (vor allem Bananen und Muskatnüsse) und dem Tourismus. Auf Grund der geringen Diversifizierung kann die Wirtschaft auf Störungen kaum reagieren; die Agrarproduktion der Inseln und der Tourismus haben sich von den Zerstörungen durch die Hurrikane Ivan (2004) und Emily (2005) noch immer nicht vollständig erholt. 2006 wuchs die Wirtschaft um 0,7 %.
Die Landwirtschaft ist mit 7 % am Bruttoinlandsprodukt (BIP) beteiligt und beschäftigt etwa 24 % der Erwerbstätigen. Der Eigenbedarf an Lebensmitteln kann nicht gedeckt werden. Exportiert werden Bananen, Muskatnüsse, Kakao, Bananen, Zimt, Nelken, Ingwer und Lorbeer (daher wird die Insel auch Spice Island, Gewürzinsel, genannt).
Die nur mäßig entwickelte Industrie trägt 29 % zum BIP bei und konzentriert sich auf die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in meist kleineren Betrieben. Außerdem werden Textilien hergestellt. Carriacou, die Grenadineninsel, ist für seine lange Bootsbautradition bekannt.
Wichtigster Devisenbringer ist der Fremdenverkehr, wobei eine Vielzahl der Touristen nur als Tagesausflügler von den passierenden Kreuzschiffen auf die Inseln kommen.
Die wichtigsten Außenhandelspartner beim Export sind die Länder der CARICOM, gefolgt von Großbritannien und den USA. Eingeführt werden vor allem Nahrungsmittel, Maschinen, Transportmittel, Industrie- und Konsumgüter. Hauptlieferländer sind die USA, gefolgt von den CARICOM-Staaten und Großbritannien.
Auf Grenada liegt ein internationaler Flughafen (Point Salinas), der mit Hilfe Kubas angefangen und von den USA fertig gestellt wurde. Das Straßennetz umfasst rund 1 000 km.
Währung ist der Ostkaribische Dollar.
Staat Grenada
State of Grenada | |
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Amtssprache | Englisch |
Hauptstadt | Saint George's |
Staatsform | Parlamentarische Monarchie im Commonwealth |
Fläche | 350 km² |
Einwohner | 104.600 |
Währung | Ostkaribischer Dollar |
Zeitzone | UTC -4 |
KFZ-Kennzeichen | WG |
Internet-TLD | .gd |
Telefonvorwahl | 001 |
Kalenderblatt - 14. Dezember
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