Gregorianischer Choral

    Aus WISSEN-digital.de

    Papst Gregor I. (vor 540-604)zugeschriebene Sammlung und Neuordnung einstimmiger altrömischer Kirchengesänge. Vermutlich aus den altrömischen Gesang ausgewählt. Es handelt sich um die frühen einstimmigen Gesänge der römischen Kirche, die in der Messe und im Offizium (Stundengebet) verwendet wurden. Nur in Mailand (Ambrosianischer Gesang) und Spanien (mozarabischer Gesang) wurden nach 850 noch andere Melodien verwendet.

    Das Organum der Notre-Dame-Schule und die Motette der Ars antiqua und der Ars nova bedienen sich des gregorianischen Chorals als Cantus firmus. Eine Neuordnung der vielfach erweiterten Choralmelodien strebte das Trienter Konzil (1545-63) an; diese wurde aber erst zu Beginn des 20. Jh.s realisiert.