Die Gestaltpsychologie hat ihre wichtigsten Vertreter in M. Wertheimer, W. Köhler und K. Koffka. Die von ihnen entwickelte psychologische Richtung basiert auf der Schrift "Über Gestaltqualitäten" (1890) des Grazer Philosophen C. von Ehrenfels. Begriffe von Ganzheit und Gestalt wurden mit Überlegungen der Bewusstseinspsychologie und physiologischen Erklärungen kombiniert. Bei der Grazer Schule stehen nicht die einzelnen Elemente im Vordergrund, sondern das Ganze, das für die Wahrnehmung auch das Bezugssystem ist. Nicht elementare Einzelheiten, sondern ausgezeichnete Eigenschaften sind für die Beurteilung wichtig. Diese Auffassungen wurden aus Beobachtungen geschlossen. Die Vertreter der Grazer Schule nehmen an, dass das Wahrnehmen, das Denken und auch das Gedächtnis gestalthafte Züge tragen. Diese These beeinflusste wiederum die Lerntheorie und die Pädagogik nachhaltig.