Geschichte: Mesopotamien

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    Sumerer, Semiten (Babylon, Assyrien), Indogermanen (Hethiter, Meder, Perser) und Juden haben die mesopotamischen Kulturen mitgestaltet und es ermöglicht, dass sie auf das Abendland einwirkten. Hier sind Grundformen der Zivilisation geschaffen worden: die dörfliche Kultur der Hirten und Bauern, die der Jäger und Fischer, die geistige und die Schriftkultur der Priester, Entwicklung von der Bildzeichenschrift zur Lautschrift, die Formen der Stadtkultur, die grundlegenden sozialen Ordnungen und das dazugehörige Recht; ferner die Kunstdenkmäler, die wie alle kulturellen Schöpfungen letztlich in der Religion wurzelten (Opfer, Tempelmusik, Gebet, Klagelieder, Orakel, Beschwörungen, Hymnen, Göttergeschichten), und grundlegende Erkenntnisse der Geometrie, der Mathematik und der Astronomie, worauf sich die Schicksalsdeutung aus den Sternen, die Astrologie, stützte.


    Viele Grundgedanken des Alten Testaments sind in der sumerischen Religion schon enthalten und kommen von ihr. In den frühmittelalterlichen Kirchen romanischen Stils finden wir noch Tierornamente, die in gleicher Form bereits auf den Rollsiegeln der Sumerer zu sehen sind. Aber auch die persische Religion des Priesters Zarathustra hat über Judentum und Christentum ins Abendland hineingewirkt: Vorstellungen von den Engeln, vom Satan, vom Menschensohn, vom Weltgericht und Weltende, von der Auferstehung der Toten, vom Kampf des Bösen gegen das Gute, der Dämonen gegen Gott stammen aus diesem Glauben.

    Wie die alten Hochkulturen des östlichen Mittelmeerraums von der vorgeschichtlichen Steinzeit ausgingen, so wurden diese wieder bahnbrechend für die nachfolgenden Kulturen im Gebiet des Ägäischen Meeres. Überall spielte das sesshafte Bauerntum, das gegen Ende des 4. vorchristlichen Jahrtausends in Vorderasien, seit der Mitte des 3. Jahrtausends auch in der Ägäis die Metallbearbeitung (Edelmetalle) und die Herstellung der Bronze erlernte (eine Mischung von Kupfer und Zinn im Verhältnis 9 zu 1), die kulturschöpferische Rolle. Dank seiner Erfinderkraft folgte also der Steinzeit die Bronzezeit und schließlich die Eisenzeit – etwa mit dem 15. vorchristlichen Jahrhundert in Ägypten, seit 1200 v.Chr. in der Ägäis und ungefähr seit 880 v.Chr. auch in Mitteleuropa.