Georg I. (England)

britischer König; * 7. Juni 1660 in Hannover, † 22. Juni 1727 in Osnabrück

Als Sohn des Kurfürsten Ernst August von Hannover und der Kurfürstin Sophie in Hannover geboren, folgte Georg Ludwig am 23. Januar 1698 seinem Vater als Kurfürst von Hannover. Durch die Sukzessionsakte von 1701 war die Thronfolge in Großbritannien und Irland für den Fall, dass die Königin Anna ohne Leibeserben sterben sollte, der Kurfürstin Sophie von Hannover und ihren protestantischen Nachkommen zugesichert worden.

Da Sophie am 19. Juni 1714 starb, wurde ihr Sohn Georg nach Annas Tod am 12. August 1714 zum König ausgerufen und am 31. Oktober in London gekrönt, wodurch Großbritannien und Hannover unter einem Herrscherhaus vereinigt wurden.

Georg löste das toryistische Ministerium Annas auf und brachte die ihm ergebenen Whigs, die auch in dem am 28. März 1715 zusammentretenden Parlament das Übergewicht hatten, an die Macht. Die Tories unterstützten darauf die Erhebung der Jakobiten zugunsten des Prätendenten Jakob III., der sich in Schottland zum König der drei Reiche ausrufen ließ. Georg, vom Parlament durch bedeutende Subsidien unterstützt, unterdrückte jedoch den Aufstand ebenso wie alle späteren Verschwörungen zugunsten der Stuarts mit blutiger Strenge.

Vor den Umtrieben des Prätendenten sicherte er sich 1717 durch den Abschluss einer Tripelallianz mit Frankreich und Holland. Diese wurde 1718, als infolge der Intrigen des spanischen Ministers Alberoni ein Krieg zwischen Spanien und Österreich wegen Sardinien ausbrach, durch den Beitritt des Kaisers zur Quadrupelallianz erweitert. In diesem Krieg nahm die englische Flotte nach Vernichtung der spanischen Flotte bei Passaro (11. August 1718) einen bedeutenden Aufschwung.

Georg Ludwig starb auf einer Reise nach Hannover am 22. Juni 1727.