Galileo

    Aus WISSEN-digital.de

    Das europäische Satellitennavigationssystem "Galileo" wird als weiteres Navigationssystem zu dem bereits bestehenden US-amerikanischen System GPS aufgebaut. 2004 wurde zwischen der EU und den USA die parallele Nutzung beider Systeme auf unterschiedlichen Frequenzen vereinbart; Kunden von Galileo und GPS haben damit Zugang zu beiden Systemen.

    Die ersten vier Satelliten sollen bis zum Jahr 2008 im Weltall positioniert werden. Das Gesamtsystem umfasst insgesamt 30 Satelliten (davon drei Reservesatelliten), die in drei kreisförmigen Erdumlaufbahnen in 23 616 km Höhe mit einer Bahnneigung von 56 Grad zum Äquator die Erde umkreisen werden. Ziel ist es, Galileo-Navigationssignale auch auf höchsten nördlichen und südlichen Breitengraden problemlos zu empfangen.

    Galileo soll erheblich genauer arbeiten als GPS; Echtzeitortungen im Meterbereich werden angestrebt. Das System Galileo ist mit dem Ortungssystem GPS und dem russischen Navigationssystem GLONASS (Global Navigation and Safety System, weltweites Navigations- und Sicherheitssystem) koppelbar. Es ist somit möglich, die Position mithilfe der Signale aller anpeilbaren Satelliten zu bestimmen.

    Die Gesamtkosten für das im März 2002 in Brüssel von den Verkehrsministern der EU gebilligten Projekts werden auf über 3 Milliarden Euro geschätzt. Die Europäische Weltraumorganisation ESA beteiligt sich an Galileo. Deutschland hat die industrielle Führung bei der Entwicklung im Weltraumsegment inne; Hauptsitz von Galileo Industries ist Ottobrunn bei München.

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