Friedrich Nicolai

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    deutscher Schriftsteller; * 18. März 1733 in Berlin, † 8. Januar 1811 in Berlin

    Als Leiter der 1765 gegründeten "Allgemeinen deutschen Bibliothek", eines zeitgenössischen Literaturblattes, hat er den Boden vorbereitet für die literarische Regsamkeit, die um die Wende des 19. Jahrhunderts in wachsendem Maß das Bürgertums ergriff.

    Noch befangen in der vorkantischen Aufklärung, lehnte Nicolai alles Neue wie die Weimarer Klassiker, den Pietismus, Kant und die Anfänge der Romantik ab. Eine Anerkennung seiner verlegerischen und schriftstellerischen Tätigkeit erfuhr Nicolai durch seine 1781 erfolgte Berufung in die Münchener Akademie. Eine aufrichtige Gönnerin Nicolais war die russische Zarin Katharina II., die ihn zum Mitglied der Petersburger Akademie ernennen ließ. Friedrich Nicolai verband eine enge Freundschaft mit Lessing und Moses Mendelssohn.

    Von seinen Werken sind zu nennen: "Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz", eine Quelle für den Kulturhistoriker und Sozialwissenschaftler. Die zeitkritische "Geschichte eines dicken Mannes" wendet sich gegen die Kantische Philosophie, und die bewusst platt-flüssig gehaltene Erzählung "Freuden des jungen Werther" sollte die "Wertherepidemie" in der Jugend bekämpfen.

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