Florenz

    Aus WISSEN-digital.de

    italienisch: Firenze;

    Hauptstadt der mittelitalienischen Provinz Toskana. Die Stadt hat 355 000 Einwohner und ist am Arno gelegen. Es gibt ein reiches Kunstgewerbe. Chemische, Porzellan-, und Marmorindustrie ist hier ansässig. Es gibt mehrere Universitäten und eine Kunstakademie.

    Kunst und Kultur

    Florenz besitzt zahlreiche kirchliche und weltliche Bauten aus dem Mittelalter, der Früh- und Hochrenaissance: Baptisterium (13. Jh.), Santa Maria Novella (14. Jh.), Santa Croce (14. Jh., Gräber weltberühmter Italiener), Santa Maria del Fiore (Dom, begonnen 1296, Brunelleschis Kuppel 1420 bis 34), Palazzo Vecchio (14. Jh.) und Palazzi Medici (15. Jh.).

    Bedeutende Museen und Galerien sind: Bargello, Domopera, Palazzo Pitti (Galleria Palatina), Uffizien.

    Vor der Galeria dell'Accademia steht die von Michelangelo geschaffene David-Statue.

    Florenz war Europäische Kulturstadt 1986.

    Geschichte

    Ursprünglich war Florenz vermutlich wie Fiesole (Faesulae) eine etruskische Siedlung. Unter Sulla wurde die Siedlung römische Militärkolonie (Florentina) und im 4. Jh. n.Chr. Bischofssitz. Nach gotischer, byzantinischer, langobardischer und fränkischer Herrschaft zur Markgrafschaft Tuszien gehörend, gelang Florenz seit Ende des 11. Jh.s der Aufstieg zur freien Reichsstadt. Die Stadt wurde Republik mit wechselnder, meist aber mehr aristokratischer als demokratischer Verfassung. In wechselvollen Kämpfen gegen Pistoia, Pisa, Lucca und Siena behauptete Florenz seine Unabhängigkeit (auch gegen den Kaiser) und seine Vormachtstellung in der Toskana trotz empfindlicher Rückschläge, die durch zerrüttende Kämpfe im Innern zwischen den verschiedenen Gesellschaftsgruppen verursacht wurden. Um 1282 kamen die oberen Zünfte an die Macht, der zurückgedrängte Adel suchte und fand Zugang in den Zünften, so dass sich wieder ein oligarchisches Regiment entwickelte. Dank glänzender Handelsverbindungen, hoch entwickeltem Gewerbe und ausgebildetem Geld- und Bankwesen erfolgte eine Wirtschaftsblüte. Durch die Eroberung von Pisa und Livorno gewann Florenz sogar einen Zugang zum Meer. Die Bankiersfamilie der Medici dominierte seit 1434 die Stadt. Es kam unter ihnen zu einer Glanzzeit der Stadt: Blüte der Wissenschaften und Künste, des Humanismus und der Renaissance. 1494 erfolgte die Vertreibung der Medici und die Einrichtung der theokratischen Herrschaft Savonarolas, der 1498 verbrannt wurde. Der 1512 erfolgten Wiedereinsetzung durch die Heilige Liga folgte 1527 die erneute Vertreibung der Medici. Nach elf Monaten Belagerung von Florenz 1529/30 durch Karl V. konnten die Medici zurückkehren. Damit war die republikanische Verfassung der Stadt endgültig aufgehoben. 1569-1859 war Florenz Hauptstadt des Großherzogtums Toskana (bis 1737 unter dem Haus Medici, dann unter einer habsburgisch-lothringischen Dynastie). 1808-1813 war die Stadt französisch und 1865-1871 Hauptstadt des Königreichs Italien.