Fastnachtsbräuche

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    Traditionen der Karnevalszeit, die meist eine Umkehrung der etablierten Ordnung darstellen und diese parodieren und verspotten (durch Maskeraden, Umzüge, Schaffung einer Gegenregierung, Ernennung eines Narren zum "Karnevalskönig" usw.). Den Fastnachtsbräuchen wird im allgemeinen eine Ventilfunktion in Bezug auf staatliche Macht, gesellschaftliche Konventionen und kirchliche Institutionen zugeschrieben.

    Geschichte

    Bis ins 14. Jh. war die Fastnachtszeit noch wesentlich von den patrizischen Reiterspielen geprägt; daraufhin entwickelte sich ein vielfältiges Maskenbrauchtum. Als Motiv für die Ausgelassenheit der Karnevalszeit (z.B. Darstellung grotesker Körperlichkeit, Prasserei, Exzesse usw.) diente im Mittelalter vor allem die an die Fastnacht anschließende Fasten- und Bußzeit. Im Barock wurden an Fürstenhöfen prächtige Kostümfeste gefeiert, deren mythologische und allegorische Formen noch bis ins 19. Jh. Einfluss auf die städtischen Fastnachtsbräuche hatten; die künstlerische Gestaltung wurde seit dem beginnenden 18. Jh. entscheidend aus Venedig beeinflusst.