Fahne

    Aus WISSEN-digital.de

    1. als Feldzeichen schon im Altertum nachweisbar (im Orient, Perser), von Griechen und Römern (Reiterstandarten) übernommen; aus dem spätrömischen Labarum entwickelten sich die Kirchenfahnen und die Städtebanner des Mittelalters; im Abendland Fahnen seit dem 9. Jh. üblich, besonders als Erkennungs- und Richtungszeichen für soldatische Einheiten (Fähnlein), getragen vom Fähnrich oder Fahnenjunker (Fahneneid = Treueeid); im hohen Mittelalter Schiffsflaggen als Kennzeichen für Eigentümer und Herkunft.

    Im Heiligen Römischen Reich war die rote Blut-Fahne das Symbol des Blutbanns und der Belehnung durch den König; daneben gab es die Reichsfahne "Das heilige Reich" (rot mit weißem Kreuz), als Kriegs-Fahne die Reichssturm-Fahne (schwarzer kaiserlicher Adler auf goldenem Feld) und die schwarz-weiß gestreifte Reichsrenn-Fahne (Standarte der Reitervorhut); das Schwarz-Gold der kaiserlichen Fahne übernahmen die Habsburger; im ausgehenden Mittelalter kam das Rot der Adlerfänge hinzu, das aber nicht Fahnenfarbe wurde (Trikolore erst in der Neuzeit).

    Schwarz-Rot-Gold erst beim Wartburgfest (deutsche Trikolore, verboten 1832), durch Bundesbeschluss 1848 Reichsfahnenfarben, 1871 Schwarz-Weiß-Rot Farben des deutschen Kaiserreiches (vorher Farben der Marineflagge des Norddeutschen Bundes, kombiniert aus dem Schwarzweiß Preußens, dem Rotweiß der Hansestädte und dem Weißrot Brandenburgs); seit 1871 Schwarz-Rot-Gold Oppositionsfarben, in Österreich Farben der großdeutschen Bewegung; 1919 Fahnenfarben der Weimarer Republik (die Seeflagge blieb Schwarz-Weiß-Rot mit schwarz-rot-goldener Ecke); 1933 Fahnen des Dritten Reiches Schwarz-Weiß-Rot und Rot mit Hakenkreuz; seit 1934 nur noch Rot mit Hakenkreuz; 1949 Schwarz-Rot-Gold wieder Farben Deutschlands; in der DDR seit 1957 mit dem Hammer- und Zirkel-Emblem.

    Bekannte Fahnen sind die grüne Fahne des Propheten Mohammed (in Konstantinopel aufbewahrt); die Oriflamme Frankreichs, die rote Revolutionsfahne, die Rot-Kreuz-Fahne u.a.

    1. die Druckfahne; Erstabzug zur Nachkorrektur einer Publikation.
    1. Bezeichnung für den Schweif von Hunden, Füchsen und größeren Nagetieren.
    1. größtes Blütenblatt bei Schmetterlingsblüten (Vexillum).

    Kalenderblatt - 23. April

    1980 Im so genannten zweiten Kohle-Strom-Vertrag verpflichten sich die deutschen Stromversorger zur Abnahme der heimischen Steinkohle. Ziel der Vereinbarung ist neben dem Verzicht auf überflüssige Importe die Sicherung von 100 000 Arbeitsplätzen.
    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
    1998 Internationale Fluggesellschaften dürfen künftig Nordkorea überfliegen.