Fachkräftemangel in der Altenpflege: Asiatische Gastarbeiter sollen helfen

    Aus WISSEN-digital.de

    Seit Jahren klagt die Altenpflege in Deutschland über einen eklatanten Fachkräftemangel. Die Bevölkerung wird immer älter, es rücken aber nur wenige Altenpfleger nach – zu wenige. So kommt es nicht von ungefähr, dass sich die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeinschaftlich zu dem Schritt entschieden haben, Gastarbeiter aus Asien nach Deutschland zu holen und zu Altenpflegern auszubilden.

    Über Deutschland verteilt absolvieren seit Herbst 2013 100 junge Vietnameser im Rahmen eines Pilotprojekts eine Ausbildung zur Altenpflegefachkraft. Berufsbegleitend nehmen sie an Sprachkursen und Begleitprogrammen teil, die ihnen das Ankommen in Deutschenland sowie ihren neuen Alltag erleichtern sollen. Ein Zurückgreifen auf Arbeitskräfte in den südlichen und östlichen EU-Mitgliedsstaaten hatte den Bedarf an Personal zuletzt auch nicht mehr decken können. Jetzt also widmet man sich auch Fachkräften außerhalb Europas, jungen Menschen aus Schwellen- und Entwicklungsländern.

    Vom Personalmangel profitieren

    Dabei könnte auch die Bevölkerung hierzulande vom Fachkräftemangel und den sich daraus ergebenden Berufschancen in der Altenpflege profitieren. Die Möglichkeiten, sich zum Altenpfleger ausbilden zu lassen, sind jedenfalls gegeben. Die Ausbildung dauert drei Jahre, ist bundesweit einheitlich gestaltet und in einen schulischen und einen praktischen Teil aufgeteilt. Der schulische Teil findet in einer Berufsfachschule statt, der praktische Teil kann an Altenpflegeeinrichtungen wie beispielsweise einem Alten- und Pflegeheim, einem Krankenhaus, einer Tagesstätte oder einer Reha-Klinik absolviert werden.

    Besondere Karrierechancen haben vor allem Auszubildende, die eine Ausbildung zum Altenpfleger mit einem Hochschulstudium kombinieren. Ihre späteren Möglichkeiten gehen über den klassischen Werdegang eines Altenpflegers hinaus.

    Sinnstiftend wie kaum ein anderer Beruf

    Interessenten an einer Ausbildung zum Altenpfleger sollten sich jedoch bewusst sein, dass großer Einsatz und eine hohe Belastbarkeit, sowohl psychisch als auch körperlich, vonnöten ist, um in dem Beruf glücklich zu werden. Teamfähigkeit, Organisationstalent und Stressresistenz sind ebenfalls Eigenschaften, über die ein Altenpfleger im Idealfall verfügen sollte.

    Für einen bisweilen anstrengenden Berufsalltag entschädigen allerdings die vielen positiven zwischenmenschlichen Momente, die Pflegern zum Teil lange im Gedächtnis bleiben. Oft ist es seitens der Menschen, die es zu betreuen gilt, oder vonseiten Familienangehöriger schon ein kleines „Dankeschön“, das Pflegern vor Augen führt, etwas wirklich Sinnvolles zu tun.

    Darüber hinaus könnten die Aussichten, nach der Ausbildung sofort einen Arbeitsplatz zu finden, für Altenpfleger rosiger kaum sein. Verschiedene Studien besagen, dass 2030 etwa eine halbe Million Fachkräfte in der Pflege fehlen werden. Auch das Zurückgreifen auf Gastarbeiter etwa aus Asien wird daran nichts Grundlegendes ändern. Wer sich also vorstellen kann, älteren Menschen bei ganz alltäglichen Dingen, sei es das Essen, die Freizeitgestaltung oder das Zubettgehen, zu helfen, kann als Altenpfleger durchaus sein Glück finden.

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