Eugen Onegin

Lyrische Szenen in drei Akten von P.I. Tschaikowsky. Das Libretto in russischer Sprache besteht aus einer Überarbeitung des gleichnamigen Versromans von A.S. Puschkin durch Konstantin Schilowski, in Zusammenarbeit mit dem Komponisten. Tschaikowsky war sich anfänglich nicht sicher, ob sich das Stück für eine bühnenwirksame Oper eignen würde. Die Oper erhielt schließlich den Untertitel "Lyrische Szenen", um die lyrische Stimmung, die dem Publikum vermittelt werden sollte, zu unterstreichen.

Die Oper wurde am 29. März 1879 im Kleinen Theater in Moskau uraufgeführt.

Die wichtigsten Personen

Larina, Gutsbesitzerin (Mezzosopran)

Tatjana, Tochter der Larina (Sopran)

Olga, Tochter der Larina (Alt)

Filipjewna, Amme (Mezzosopran)

Eugen Onegin, Freund von Lenskij(Bariton)

Lenski, Nachbar des Gutes und Olgas Verehrer (Tenor) 

Fürst Gremin (Bass)

Triquet, Ein Franzose (Tenor)

Handlung

Die Oper spielt in Russland, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Lenski möchte seinem Freund Onegin seine Verlobte Olga beim Landgut ihrer Mutter Larina vorführen. Olgas Schwester Tatjana verliebt sich in Onegin und schreibt ihm einen Liebesbrief, wodurch sie die Konventionen sprengt. Onegin weist sie zurück. Bei einem Fest flirtet Onegin mit Olga, was Lenski eifersüchtig macht: Er fordert ein Duell, bei dem Onegin seinen Freund erschießt. Nach vielen Jahren trifft Onegin Tatjana auf einem Ball in St. Petersburg wieder und gesteht ihr seine Liebe. Doch sie ist inzwischen mit dem Fürsten Gremin verheiratet und weist ihn pflichtbewusst nun ihrerseits ab.

Zum Werk

Entsprechend der Gattungsbezeichnung "Lyrische Szenen" verzichtet Tschaikowsky im "Eugen Onegin" bewusst auf die Effekte und die Dramatik der großen Oper und konzentriert sich auf die Innenschau. Verhaltene, melancholische Töne überwiegen; eine lyrische Note prägt die Gefühlsäußerungen von Lenski und Gremin. In wirkungsvollem Gegensatz dazu stehen die volkstümlichen Tanz- und Chorszenen, die das russisch-nationale Element zum Ausdruck bringen sollen.