Ernst von Wildenbruch

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    deutscher Schriftsteller; * 3. Februar 1845, † 15. Januar 1909

    Enkel des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen; entstammte einer Seitenlinie der Hohenzollern. Der Sohn eines Diplomaten trat als Vierzehnjähriger in das Potsdamer Kadettenkorps ein, wurde Gardeoffizier, nahm nach zwei Jahren seinen Abschied, studierte Jura und ging, wie sein Vater, in den diplomatischen Dienst.

    Nach den deutschen Einheitskriegen trat der Legationsrat mit Heldenballaden und politischen Dramen an die Öffentlichkeit und hatte sofort Erfolg. In dem Jahrzehnt vor der Jahrhundertwende war er neben Sudermann und Gerhart Hauptmann der erfolgreichste deutsche Dramatiker, der zweimal den Schillerpreis erhielt. Er opponierte gegen das französische Salondrama und brachte stattdessen heldische, vaterländische Stücke wie "Die Karolinger", "Herold", "Väter und Söhne", die "Quitzows" auf die Bühne. Dabei bediente er sich einer pathetischen Sprache. Wildenbruch wurde zum Verkünder der nach dem französischen Krieg 1870/71 aufflammenden nationalen Begeisterung. Doch tragen zwei seiner Werke deutlich den Stempel des Naturalismus: "Meister Balzac" und "Die Haubenlerche". Am längsten hielt sich "Die Rabensteinerin" auf der Bühne.

    Wildenbruch schrieb auch Novellen, Erzählungen und Romane wie "Edles Blut", "Claudias Garten", "Franceska von Rimini", "Eifernde Liebe", "Schwesternseele" und "Der Astronom" und "Humoresken".