Ernst Topitsch

    Aus WISSEN-digital.de

    österreichischer Philosoph und Soziologe; * 20. März 1919 in Wien, † 26. Januar 2003 in Graz

    Toptisch war von 1962 bis 1969 als Professor für Soziologie an der Universität Heidelberg tätig, bevor er 1969 an das Institut für Philosophie der Universität Graz berufen wurde.

    Die Schwerpunkte seiner Arbeit lagen auf dem Gebiet der Weltanschauungsanalyse, der Ideologiekritik und der Sozialphilosophie. So befasste er sich unter anderem mit den Problem der Entstehung und Funktion menschlicher Weltbilder. Nach Topitsch gibt es eine Reihe von Grundformen menschlicher Weltanschauung und Selbstinterpretation, die in allen Epochen und Kulturformen zu finden sind. Als Ideologiekritiker beschäftigte sich der gebürtige Wiener v.a. mit Marx. Er wies auf die in neueren Gesellschaftstheorien vorzufindenden religiös-theologischen Denkmotive hin. Als wichtiger Beitrag Topitschs im Bereich der Ideologiekritik wird zudem die Einführung des Konzepts der Leerformel angesehen.

    Werke: "Vom Ursprung und Ende der Metaphysik. Eine Studie zur Weltanschauungskritik" (1958), "Mythos - Philosophie - Politik" (1969), "Gottwerdung und Revolution. Beiträge zur Weltanschaungsanalyse und Ideologiekritik" (1973), "Erkenntnis und Illusion. Grundstrukturen unserer Weltauffassung" (1979), "Stalins Krieg" (1985), "Heil und Zeit. Ein Kapitel zur Weltanschauungslehre" (1990), "Studien zur Weltanschaungslehre" (1996) u.a.