Ernst Stadler

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    elsässischer Schriftsteller; * 11. August 1883 in Colmar, Elsass, † 30. Oktober 1914

    Ernst Stadler war ein maßgebender Vertreter des deutschen Frühexpressionismus. Die modernen Aufbruchsinhalte dieser Bewegung fasste er mit freien, aber durch Reime gebundenen Rhythmen in eine prägnante Form.

    In den frühen Versen des Gedichtbandes "Präludien" (1905) zeigte sich noch der Einfluss der französischen Symbolisten auf Stadler, der damals dem George-Kreis nahe stand.

    Stadlers Freund René Schickele zog ihn 1902 zur Mitarbeit an der Zeitschrift "Der Sturm" heran. Nach literarhistorischen Studien, unter anderem in Oxford, wurde Stadler 1910 Dozent und 1912 Professor an der Universität Brüssel.

    Er übersetzte Balzac, Francis Jammes und Charles Péguy. Stadlers bekanntestes Gedicht "Der Aufbruch", eine Vision des kommenden Krieges, gab der 1913 erschienenen Sammlung seiner expressionistischen Gedichte den Namen. Stadler fiel bei Ypern zu Beginn des Ersten Weltkriegs.