Ernst Rowohlt

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    deutscher Verleger; * 23. Juni 1887 in Bremen, † 1. Dezember 1960 in Hamburg

    Im Jahr 1908 gründete Rowohlt in Leipzig einen Verlag, den allerdings schon vier Jahre später Kurt Wolff übernahm. Erst die Verlagsneugründung 1919 in Berlin war von Dauer, auch wenn im Dritten Reich das publizistische Geschäft vorübergehend beinahe unmöglich wurde. Dies lag nicht zuletzt an den Autoren, die Rowohlt förderte und deren prominenteste wohl Hans Fallada und Kurt Tucholsky waren. Besonders der spitzzüngige, pazifistische und antifaschistische Tucholsky war den nationalsozialistischen Machthabern ein Dorn im Auge. Nach dem Krieg erhielt Rowohlt bald wieder eine Verlagslizenz. Er machte sich einen Namen als Vermittler moderner amerikanischer und französischer Autoren, die zwischen 1933 und 1945 in Deutschland verboten gewesen waren - so beispielsweise Hemingway, Wolfe, Nabokov, Sartre oder Camus. Er brachte die Reihe "rororo" ("Rowohlts Rotations-Romane") heraus und realisierte erstmals in Deutschland die Form des "gelumbeckten" (klebegebundenen) Taschenbuches. Rowohlt erlebte 1960 noch den Umzug seines bisher in Hamburg residierenden Verlages "auf die Wiese" nach Reinbek (östlich von Hamburg). Er starb im selben Jahr und hinterließ den Verlag seinem Sohn Heinrich Maria Ledig-Rowohlt, der ihn zu einem großen Unternehmen ausbaute.