Erich Fromm

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    deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker; * 23. März 1900 in Frankfurt am Main, † 18. März 1980 in Muralto bei Locarno

    Der Sohn eines jüdischen Kaufmanns promovierte 1922 in Heidelberg bei Alfred Weber, studierte Medizin in München, arbeitete und forschte von 1929 bis 1932 am Psychologischen und dann am Psychoanalytischen Institut in Frankfurt am Main. 1934 emigrierte er in die USA, wo er Dozent an der Columbia University in New York wurde. Von 1951 bis 1958 war er Professor am Institut für Psychoanalyse in Mexiko-Stadt, ab 1958 Professor an der Michigan State University.

    Berühmtheit erlangte Fromm als Verfasser populärwissenschaftlicher Werke. Fromm sah zwei Arten der Existenz um die Seele der Menschen streiten: das Habenwollen, das sich auf materiellen Besitz, Gewinn und Macht richtet und Neid und Gewalt verursacht, und das Seinwollen, das sich auf Liebe und die Lust zum Teilen gründet und in schöpferischer Tätigkeit ausdrückt. Fromm empfand die Seele wie die Gesellschaft der Menschen als zunehmend besessen vom Habenwollen, das privat wie im Weltmaßstab die grundlegenden Lebenswerte vernichte und daher in der Katastrophe enden müsse. Er empfahl einen radikalen Kurswechsel, zurück zum Lebensstil des Seinwollens, das den Menschen wieder zu sich selbst bringe.

    Werke: "Die Furcht vor der Freiheit" (1941), "Die Kunst zu lieben" (1956), "Haben oder Sein" (1976) u.a.