Erdbeben

    Aus WISSEN-digital.de

    großräumige Bodenerschütterungen infolge natürlicher Vorgänge in Erdkruste und Erdmantel.

    Nach der Ursache ihrer Bildung unterscheidet man drei verschiedene Erdbebenarten: a) tektonische oder Dislokationsbeben, b) Einsturzbeben und c) vulkanische Beben.

    Tektonische Beben ereignen sich, wenn die Erdrinde bricht oder sich die Kontinentalplatten, die auf dem flüssigen Erdinnern "schwimmen", aneinander reibend verschieben. Manchmal tritt hier eine Reihe von Beben, ein so genannter Bebenschwarm, auf.

    Zu Einsturzbeben kommt es, wenn unterirdische Hohlräume einstürzen. Diese Bebenart kommt v.a. bei Kalk- oder Salzschichten vor, ist aber relativ selten und hat im Verhältnis zur ersten Bebenart geringe Auswirkungen.

    Die Ursache vulkanischer Beben sind Vulkanausbrüche und andere vulkanische Vorgänge. Ihre Auswirkungen sind meist örtlich begrenzt.

    Der Ausgangsort dieser Bewegungen im Erdinnern wird Erdbebenherd oder Hypozentrum genannt, die Stelle senkrecht über dem Hypozentrum an der Erdoberfläche und mit den stärksten Erschütterungen ist das Epizentrum. Die Erschütterungen pflanzen sich vom Herd wellenartig - als Longitudinal- oder Transversalwellen - fort. Dabei werden sie im Erdinneren teilweise gebrochen.

    Nur wenige der täglichen Erdbeben werden als Zittern des Erdbodens bemerkt. Manche Erdbeben führen zu Naturkatastrophen in bewohnten Gebieten, mit Toten und Obdachlosen, wenn Gebäude einstürzen oder sich Erdspalten und Überschwemmungen bilden. Unterseeische Beben (Seebeben) verursachen Flutwellen - so genannte Tsunamis - zur Küste hin mit Stürmen.

    Durch Bau von erdbebensicheren Häusern sollen die Verwüstungen gering gehalten werden.

    Zur Registrierung von Erdbeben und zur Messung ihrer Stärke benötigt man hoch empfindliche Messgeräte, die Seismografen. Die Erdbebenstärke wird in verschiedenen Skalen angegeben. Die bekannteste ist die nach oben offene Richter-Skala. Sie gibt den Ausschlag der Magnitude am Seismografen an. Bisher wurden auf ihr Beben bis zur Stärke 8,6 erreicht. International gebräuchlich ist die so genannte Mercalli-Sieberg-Skala, die den Intensitätsgrad der Zerstörung angibt.

    Mithilfe von Seismografen können heute kleinere Vorbeben gemessen werden, eine absolut zuverlässige Erdbebenvorhersage ist aber noch nicht möglich.