Enrico Fermi

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    italienischer Physiker; * 29. September 1901 in Rom, † 28. November 1954 in Chicago


    Der gebürtige Römer absolvierte die Pisaner Universität und setzte seine Studien, mittlerweile Doktor der Physik, bei Max Born in Göttingen fort. Von 1927 an lehrte er als Professor der theoretischen Physik an der Universität Rom und wurde 1929 eines der ersten Mitglieder der Königlichen Akademie der Wissenschaften.

    In Rom galten seine Forschungen den Wechselwirkungen von Neutronen mit Materie. Er erkannte, dass durch wasserstoffreiche Materie (z.B. Wasser, Paraffin) hindurch gehende und dadurch verlangsamte Neutronen für Kernreaktionen besonders gut geeignet sind. Einige Jahre später ging er in die USA und baute dort den ersten Kernreaktor.

    Das war der Beginn des Atomzeitalters, in dem es möglich wurde, riesige Energiemengen zu erzeugen. Fermi beschäftigte sich intensiv mit der Neutronenphysik. Er beschoss Urankerne mit Neutronen, da diese von der elektrischen Ladung nicht beeinflusst wurden. Dadurch gelang es ihm, eine nukleare Kettenreaktion durch einen Regelmechanismus zu steuern.

    1942 wurde der von ihm gebaute Reaktor in Columbia/Illinois in Betrieb gesetzt. Mit 52_t Uran wurde eine 28-minütige Kettenreaktion in Gang gesetzt. Das Prinzip war auch die Grundlage für den Bau der Atombombe. 1938 erhielt er den Nobelpreis für Physik.