Enharmonik

    Aus WISSEN-digital.de

    (griechisch-lateinisch)

    Im temperierten Tonsystem besitzen durch Versetzungszeichen erhöhte oder erniedrigte Töne benachbarter Stufen die gleiche Tonhöhe (z.B. f erhöht zu fis und g erniedrigt zu ges; ebenso eis und f); der Vorgang wird auch enharmonische Umdeutung genannt. Alte Stimmungssysteme, die nicht auf der Aufteilung der Oktave in zwölf exakt gleich große Halbtöne basieren (reine, mitteltönige Stimmungen) verbieten die enharmonische Umdeutung, da zwischen den beiden korrespondierenden Tönen rechnerische und hörbare Unterschiede bestehen. Bei historischen Tasteninstrumenten (z.B. Orgeln) ist die Stimmung der der Taste für B zugeordneten Pfeife oder Saite ein reines B, also nicht zu Ais umdeutbar. Je mehr Vorzeichen ins Spiel kommen, um so größer ist die Abweichung.