Emissionskonsortium

    Aus WISSEN-digital.de

    Ein Emissionskonsortium ist ein zeitlich befristeter Zusammenschluss von Banken, die gemeinsam eine Wertpapieremission begleiten. Sie sind verantwortlich für die Ermittlung eines fairen Preises der auszugebenden Wertpapiere und sorgen für die notwendigen Marketingmaßnahmen, um den Emittenten bei Privatanlegern und institutionellen Investoren bekannt und begehrt zu machen. Dauer des Zusammenschlusses ist lediglich der Zeitrahmen der Emission. Sind die Übernahme und die Unterbringung der Wertpapiere abgeschlossen, wird die "Gelegenheitsgesellschaft" wieder aufgelöst.

    Die führende Bank im Konsortium ist der Konsortialführer oder Lead-Manager. Bei großen Emissionen können auch mehrere Banken die Konsortialführerschaft übernehmen. Dem Konsortialführer stehen in der Regel mehrere Konsortialbanken unterstützend zur Seite.

    Die Banken spielen bei Aktien-Neuemissionen eine gewichtige Rolle. Schließlich sind sie der Vertriebsarm für die Aktien des an den Kapitalmarkt strebenden Unternehmens. Der Emittent entscheidet sich je nach Plazierungskraft, Kapitalmarkterfahrung, personellen und technischem Know-how für eine oder mehrere Emissionsbanken. Die Banken werben aus zweierlei Gründen um die Gunst des Emittenten:

    Für die Unterbringung der Aktien am Kapitalmarkt erhalten die Banken eine stattliche Provision.

    Die Mitgliedschaft im Emissionskonsortium erhöht die Zuteilungschancen der Kunden einer Bank erheblich, so dass sich das Standing bei den eigenen Pr-vatanlegern erhöht und neue Kunden geworben werden können.

    Theoretisch können Zeichnungswillige bei jeder Bank eine Order erteilen, sinnvoll sind Zeichnungsaufträge aber nur bei einer der Konsortialbanken. Innerhalb des Emissionskonsortiums differieren die Zuteilungschancen jedoch abermals. Die größten Zuteilungschancen bestehen beim so genannten Book-Runner, der die Eintragung der Aufträge und deren Verwaltung im "Zeichnungsbuch" vornimmt und damit erheblichen Einfluss bei Festlegung der Zuteilungskriterien hat sowie entsprechend große Tranchen für eigene Kunden reservieren kann. In der Regel führt die Funktion des Book-Runners die konsortialführende Bank aus.

    Kalenderblatt - 19. April

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    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.