El Niño

    Aus WISSEN-digital.de

    atmosphärische Veränderung der Klimabedingungen im Pazifischen Ozean.

    Normalerweise herrschen im östlichen Pazifik verhältnismäßig kältere Wassertemperaturen als im tropischen westlichen. Dadurch kommt es zur Ausbildung eines Hochdruckgebietes über dem westlichen und eines Tiefdruckgebietes über dem östlichen Teil des Ozeans. Beide Luftdruckgebiete beherrschen das Klima entscheidend: An der Pazifikküste Südamerikas herrschen trockene, regenarme Wetterverhältnisse, über dem westlichen Pazifik tropisch-feuchte mit starken Regenfällen. Diese Verhältnisse werden durch beständige Passatwinde aufrechterhalten, die durch Sonne erwärmtes Oberflächenwasser des Ostpazifiks forttreiben, so dass die niedrigen Wassertemperaturen in diesem Gebiet bestehen bleiben. Mit El Niño wird nun das Wegfallen oder die Richtungsänderung dieser Passatwinde bezeichnet. Dadurch kommt es zu einer Umkehrung der Klimaverhältnisse: In Peru und Ecuador treten starke Regenfälle auf, und in Australien und den Gebieten des Westpazifiks herrscht extreme Trockenheit.

    Der Name El Niño bedeutet "das Kind" und meint das Christkind, da das El-Niño-Phänomen häufig an Weihnachten beginnt. El Niño tritt in unregelmäßigen Abständen von mehreren Jahren auf: Während das Wetterphänomen früher nur alle drei bis vier Jahre auftrat, zeigte El Niño sich in den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jh.s alle zwei Jahre. Man nimmt an, dass dieses Klimaphänomen nicht älter als 5 000 Jahre ist.