Eiszeit
Aus WISSEN-digital.de
großräumige Vergletscherungen schon in der Urzeit der Erde (kambrisch-algonische Eiszeit) und im Erdaltertum (Permo-Karbonische Eiszeit).
Am wichtigsten für die Entwicklung des Menschen war die Eiszeit der Nachtertiärzeit, des Quartärs, Diluvium (lateinisch "Sintflut") oder Pleistozäns (griechisch "Zeit viel neuen Lebens"). Diese Eiszeit war das Zeitalter der allmählichen Entfaltung und Verbreitung der heutigen Menschheit (Paläolithikum).
Die Veränderung der Erdoberfläche wird durch den Vorstoß des Inlandeises vom Pol und von den Hochgebirgsgletschern aus durch Erdbahnschwankungen, Veränderungen in der Zusammensetzung der Luft oder (wahrscheinlicher) durch pulsierende Veränderung der Sonneneinstrahlung auf die Erde erklärt; kein plötzlicher Beginn der Vereisung, sondern vor etwa einer Million Jahren langsamer Übergang zu kälterer Witterung; volles Einsetzen vor 600 000 Jahren; größte Vergletscherung in Europa und Nordwestrussland 13 Millionen km², auf der Erde einschließlich der Südhalbkugel etwa 50 Millionen km² umfassend.
In den Tropen, besonders in Afrika, in dieser Zeit Regen und Dürreperioden mit Wüstenbildungen bzw. Urwaldreichtum und in den Warmzeiten Wiederbegrünung der Wüsten (z.B. der Sahara). Die Abfolge von Kalt und Warm ließ die Meere steigen (mögliche Erklärung für die "Sintflut") oder sinken und veränderte vielmals das geografische Bild (starker Druck der Eismassen auf das Festland, das nach der Eiszeit anstieg; Bildung des englischen Kanals, von Moränenlandschaften in Norddeutschland, Stromtälern, Binnenseen, Festlandsenkung im Mittelmeer, Schollenerhebungen in Zentralasien, Entstehung der indonesischen Inselwelt, Bildung der Ostsee u.a.).
Die Klimaveränderungen wandelten das Ausweichen, die Wiederkehr oder Neuzuwanderung von Völkern und ihre Anpassung an neue Umwelten, das Bild des Menschen und der Tier- und Pflanzenwelt.
"Klassische" Hauptgliederung der Eiszeit benannt nach der Donau bzw. vier Donaunebenflüssen im einst vergletscherten Alpenvorland (die Flussnamen geben mit ihren Anfangsbuchstaben die zeitliche Reihenfolge an) oder - für den europäischen Norden - von mittel- und osteuropäischen Flüssen (in Klammern angefügt):
Der früheste Kälteeinbruch trägt den Namen der Donau, die erste eigentliche Kaltzeit (Glazial) den Namen des Donaunebenflusses Günz, die zweite und dritte Kaltzeit die Namen der Donaunebenflüsse Mindel (im Norden Elster) und Riss (im Norden Saale), die letzte Eiszeit den der Würm (im Norden Weichsel), eines Abflusses des Starnberger Sees. Die Hauptwarmzeiten (Interglaziale) zwischen den Kaltzeiten wurden mit Günz-, Mindel-, Mindel-, Riss-, Riss-Würm-Zwischenzeit (Warmzeit), die Nacheiszeit mit Alluvium (lateinisch: "Zeit der Anschwemmung") bezeichnet. Die entsprechenden Bezeichnungen für Nordamerika: Nebrascan (Günz), Kansas (Mindel bzw. Elster), Yarmouth (Mindel-Riss), Illinoian (Riss bzw. Saale), Sangamon (Riss-Würm), Wisconsin (Würm bzw. Weichsel). Volle Entfaltung der Eiszeitabschnitte:
- Donau-Kaltzeit vor mehr als 600 000 Jahren - Günz-Kaltzeit um 550 000 - Günz-Mindel-Warmzeit um 500 000 - Mindel-Kaltzeit um 400 000 - Mindel-Riss-Warmzeit um 300 000 v.Chr. - Riss-Kaltzeit um 200 000 - Riss-Würm-Warmzeit um 100 000 - Würm-Kaltzeit um 80 000, mit zwei Erwärmungsperioden um 60 000 und 40 000 v.Chr. Ende der Eiszeit, von Süden nach Norden abklingend, um 15 000-12 000 v.Chr. Nach stärkerem Wärmevorstoß (Alleröd-Schwankung um 10 000 v.Chr.) erfolgte der Durchbruch zu gemäßigtem Klima um 8000 v.Chr. (Boreal), doch wurde eine vorübergehende Warmperiode (Atlantikum) noch um 6000 v.Chr. verzeichnet.
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