Egon Bahr

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    deutscher Journalist und Politiker; * 18. März 1922 in Treffurt (Werra), † 19. August 2015 in Berlin


    1960 wurde Bahr von Willy Brandt als Leiter des Presse- und Informationsamtes nach Berlin berufen. Er formulierte 1963 den "Wandel durch Annäherung" als Zielsetzung deutscher Ostpolitik.

    Nach dem Bonner Regierungswechsel 1969 wurden die Initiativen der Bundesregierung, wie der Gewaltverzichtsvertrag mit der UdSSR von 1971, das Transitabkommen mit der DDR und der so genannte "Grundvertrag" zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR von ihm mitbestimmt.

    Mitglied des Bundestags 1972-1990. Von 1972 bis 1974 war Egon Bahr Minister für besondere Aufgaben und Berater von Bundeskanzler Brandt. Unter Kanzler Helmut Schmidt übernahm er 1974 das Ressort für wirtschaftliche Zusammenarbeit und erarbeitete ein Konzept der Entwicklungshilfe als Bestandteil aktiver Friedenspolitik.

    1976, nach seiner Wahl zum Bundesgeschäftsführer der SPD, war er maßgeblich an einer Partei- und Organisationsreform der SPD beteiligt. Er wurde 1981 von Peter Glotz abgelöst. 1984 bis 1994 war Bahr Direktor des Hamburger Instituts für Friedens- und Konfliktforschung.

    2007 wurde er mit dem Willy-Brandt-Preis der norwegisch-deutschen Willy-Brandt-Stiftung, 2008 mit dem Göttinger Friedenspreis bedacht.

    1996 erschien sein politischer Rückblick "Zu meiner Zeit".