Diplomatie

    Aus WISSEN-digital.de

    (griechisch-französisch)

    die Ausführung der Außenpolitik souveräner Staaten oder Internationaler Organisationen. In erster Linie besteht die Diplomatie in der Sammlung und Übertragung von Informationen, der Zusammenarbeit mit Diplomaten anderer Staaten, dem Ausarbeiten von Verträgen mit anderen Staaten oder Organisationen sowie der Repräsentation des eigenen Landes durch den Diplomatischen Dienst (Botschafter, Gesandte, u.a.). Wegen ihrer repräsentativen Komponente gilt die Diplomatie als einer der staatlichen Verwaltungsbereiche mit dem höchsten Prestige.

    Geschichte

    Mit dem griechischen Wort "Diploma" für die zusammenklappbare Schreibtafel bezeichneten die Römer die auf solchen Tafeln festgehaltenen amtlichen Dokumente; danach hieß Diplomat, wer solche Urkunden ausfertigte.

    Erst durch Jean Mabillon wurde die Bezeichnung "Diplom" für Staatsurkunden in Europa üblich. Zur gleichen Zeit (17./18. Jh.) entwickelte die auf außenpolitischem Prestige wie auf schriftliche Fixierung ihrer territorialen Erwerbungen, Ansprüche, Bündnisverpflichtungen usw. bedachte Kabinettspolitik eine verfeinerte Technik des zwischenstaatlichen Verkehrs (Regeln der Diplomatie auf dem Wiener Kongress und 1961 in der Wiener Vereinbarung festgelegt), deren verbindliche Normen im Zeitalter des Imperialismus und der autoritären Staaten an Geltung einbüßten; zudem entsprach die herkömmliche "Geheimdiplomatie" nicht den Prinzipien der modernen Demokratie. Große Staatsmänner waren immer zugleich Meister der Diplomatie (Talleyrand, Metternich, Bismarck), arbeiteten aber oft mit machiavellistischen Mitteln. Auch der Begriff des Diplomatischen Korps als der Gesamtheit der bei einer Regierung akkreditierten (beglaubigten) auswärtigen Diplomaten gehört der Neuzeit an; erst seit der Renaissance gibt es ständige Gesandtschaften an fremden Höfen.

    Kalenderblatt - 19. April

    1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.