Diffusionismus

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    ethnologische Richtung des frühen 20. Jh.s. Der Diffusionismus geht davon aus, dass gleiche kulturelle Phänomene bei verschiedenen Völkern eine gemeinsame Wurzel haben. Die kulturellen Erscheinungen sind nach dieser Theorie durch Völkerbewegungen, Übernahme von anderen Völkern und andere Ursachen verbreitet worden. Voraussetzung für diese Theorie ist, dass kulturelle Phänomene nur einmal von einem Volk hervorgebracht werden und nicht etwa parallel bei verschiedenen Völkern unabhängig entstehen können. Nur so ist es möglich, aus der räumlichen Verteilung der Phänomene historische Schlüsse zu ziehen. Dabei wird aber unberücksichtigt gelassen, dass gleiche Gegebenheiten der Lebensbedingungen (Klima, Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt) möglicherweise auch bei verschiedenen Völkern unabhängig voneinander dieselben Lebensgewohnheiten und vergleichbare Bräuche hervorbringen können. Als kritische Reaktion auf den Diffusionismus entwickelte sich der Funktionalismus. Auf dem Diffusionismus baute die Kulturkreislehre von Wilhelm Schmidt auf.

    Kalenderblatt - 24. April

    1884 Die Regierung des Deutschen Reichs erklärt Damara- und Namakwaland, die spätere Kolonie Deutsch-Südwestafrika, zum deutschen Protektorat .
    1926 Deutschland und die UdSSR schließen einen Neutralitätspakt.
    1947 Die Moskauer Konferenz geht nach fast sieben Wochen zu Ende, ohne dass sich zwischen den Alliierten eine Einigung über den Friedensvertrag mit Deutschland und Österreich ergeben hätte.