Differenzierung (Biologie)

    Aus WISSEN-digital.de

    (lateinisch: differre, "sich unterscheiden")

    in der Biologie werden zwei Arten der Differenzierung unterschieden:

    a) die primäre Differenzierung:

    Sie wird auch als Zelldetermination bezeichnet. Am Anfang ist jede Zelle eines Embryos dazu befähigt, alles herzustellen. Erst durch Unterdrückung (Suppression) erfolgt die Determination auf bestimmte Zellstrukturen.

    b) die sekundäre Differenzierung:

    Sie wird auch als physiologisch-morphologische bzw. histologische Differenzierung bezeichnet und ist der Vorgang während des Wachstums eines Lebewesens, in dem Zellen und Gewebe autonom oder nicht-autonom in einen neuen Funktionszustand wechseln. Dabei entwickeln sich zwischen Zellen bzw. Zellkomplexen unterschiedliche Strukturen und chemische Zusammensetzungen. So differenzieren sich Zellen zu Herz- und Leberzellen, zu Haut-, Nerven-, Blut- und Eizellen, oder bei Pflanzen zu Blatt- oder Wurzelzellen, zu Phloem oder Xylem.

    Pflanzen und Tiere können auch differenziertes Gewebe bei Verlust oder Verletzung neu aufbauen. So werden beim Menschen z.B. Haut-, Blut- oder Leberzellen wieder regeneriert, Bäume schließen "Wunden" an der Rinde und manche Reptilien können ihren Schwanz nachwachsen lassen.

    Den Vorgang, der undifferenzierte Embryonalzellen zu differenzierten Organzellen werden lässt, nennt man Regulation oder Regulationsentwicklung. Die Wissenschaft, die sich mit der Differenzierungssteuerung und -entwicklung beschäftigt, ist die Entwicklungsbiologie.