Der Wildschütz oder Die Stimme der Natur

    Aus WISSEN-digital.de

    Komische Oper in drei Akten von A. Lortzing. Libretto vom Komponisten, nach A. v. Kotzebues Lustspiel "Der Rehbock oder Die schuldlosen Schuldbewußten".

    Die Oper wurde am 31. Dezember 1842 in Leipzig uraufgeführt.

    Die wichtigsten Personen

    Graf von Eberbach (Bariton)

    Die Gräfin, Gattin des Grafen (Alt)

    Baron Kronthal, Bruder der Gräfin (Tenor)

    Baronin Freimann, Witwe und Schwester des Grafen (Sopran)

    Nanette Kammermädchen der Baronin von Freimann (Sopran)

    Baculus, alter Dorfschulmeister (Bass)

    Gretchen, junge Braut von Baculus (Sopran)

    Pankratius, Haushofmeister des Grafen (Bass)

    Handlung

    Die Oper spielt Anfang des 19. Jahrhunderts, zur Zeit des Biedermeier, in einer ländlichen Residenz in Deutschland.

    Der Dorfschulmeister Baculus feiert seine Verlobung mit Gretchen. Er kann sich jedoch nicht wirklich freuen, da er seine Stelle verloren hat, weil er Graf Eberbach ein Wild erschossen hat. Er würde gerne Gretchen schicken, um den Grafen umzustimmen, doch verwirft er den Gedanken sogleich wieder. Da treten zwei Studenten ein, die in Wirklichkeit die verkleidete Baronin Freimann und ihre Zofe sind. Die verkleidete Baronin bietet ihre Hilfe an: Sie möchte sich als Gretchen verkleiden; auf diese Weise kann sie auch ihren zukünftigen Bräutigam, den Baron Kronthal, kennen lernen. Am nächsten Tag wird ein Fest veranstaltet, bei dem das ganze Dorf eingeladen ist, viele Verwechslungen und komische Verwirrungen finden aufgrund der vielen Verkleidungen statt. Die Geschichte endet glücklich, als sich herausstellt, dass der Dorfschulmeister aus Versehen statt des Wildes seinen eigenen Esel erschossen hat; er bekommt daraufhin seine Anstellung zurück.

    Zum Werk

    "Der Wildschütz" ist ein vollendetes Beispiel der deutschen Spieloper, die von Lortzing selbst entwickelt wurde. Die Tonsprache ist gegenüber dem vorangegangenen Werk "Zar und Zimmermann" noch differenzierter und ausgearbeiteter. Die Oper ist geprägt vom - auch musikalisch umgesetzten - Gegensatz zwischen der heiteren Dorfwelt (Ouvertüre) und der verfeinerten Welt der Adligen (Arie des Grafen).