Christliche Kunst

    Aus WISSEN-digital.de

    Bezeichnung für Kunst, die von christlichem Gedankengut geprägt ist; existiert seit etwa 200 n.Chr. (frühchristliche Kunst); blieb immer Teil der künstlerischen Entwicklung des Volkes, der Kultur und Kunst, in der sie gestaltet wird; nur vom Inhaltlichen als christlich bestimmbar.

    Unter christlicher Kunst hat man lange Zeit das ganze Kunstschaffen des westlichen Europa verstanden. Der Höhepunkt liegt im mittelalterlichen Europa, als die christliche Religion zentral für Alltag und Politik war. Mit der Herausbildung von Territorialstaaten differenziert sich die christliche Kunst nach Besonderheiten einzelner Gebiete und späterer Nationalkulturen. Modifizierungen ergaben sich auch aus Auseinandersetzungen innerhalb der feudal strukturierten Gesellschaften (Cluny), aus sozialen Widersprüchen spätestens seit dem 12. Jh. (Albigenser, Waldenser u.Ä.), aus den sich durchsetzenden bürgerlichen Bedürfnissen (Bettelorden, Mystik, Gotik).

    Die Reformation sorgte erneut für eine starke Differenzierung der christlichen Kunst: Die evangelischen Länder sind vorwiegend geprägt von puritanisch-kunstfeindlichen oder bilderstürmerischen Strömungen, aber auch von einer neuen Verinnerlichung des christlichen Humanismus (Rembrandt). Die katholischen Länder werden v.a. geprägt durch eine gefühlsstarke, propagandistische Kunst während der Gegenreformation (Konzil zu Trient, 1563).

    Wichtig war die Religion auch im 18. und 19. Jh., z.B. in den Werken der Nazarener.

    Danach schwindet der Einfluss des Christentums auf die Entwicklungen in der Kunst.