Christian Louis Lange

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    norwegischer Politiker und Friedensnobelpreisträger; * 17. September 1869 in Stavanger, † 11. Dezember 1938 in Oslo

    Lange studierte an der Universität Christiania (heute Oslo) Englisch, Französisch und Geschichte und wurde Lehrer. 1899 übernahm er das Sekretariat der 9. Interparlamentarischen Konferenz und wurde daraufhin zum Sekretär des norwegischen Komitees für den Friedensnobelpreis gewählt. Er blieb in dieser Position bis 1909. Lange arbeitete im Nobelinstitut unter Björnson, Steen, Lövland, Horn und Hagerup.

    1909 wurde Lange vom Interparlamentarischen Rat in Brüssel zum Generalsekretär gewählt; er behielt diese Stellung bis 1933. Gobat, der pazifistische Führer aus Bern und Nobellaureat von 1902, hatte bis dahin diese Funktion ausgefüllt. Christian Lange bewies außerordentlichen Takt in der Behandlung internationaler Angelegenheiten.

    Das Jahrbuch der Interparlamentarischen Union gab er seit 1911 heraus, darin die interparlamentarischen Dokumente und Resolutionen der Konferenzen. Durch den Ersten Weltkrieg zerbrach die Union, das Büro in Brüssel musste geschlossen werden. Christian Lange hielt die Union notdürftig aufrecht. 1921 erwachte sie zu neuem Leben und tagte in Stockholm, später in Wien und Kopenhagen. Schon während des Krieges war Lange für einen "dauernden Frieden" eingetreten, den die Pazifisten in den neutralen Ländern fordern sollten. In Den Haag wurde 1915 ein entsprechendes Programm angenommen.

    1919 publizierte er eine große "Geschichte des Internationalismus" als Band 4 der Publikation des Osloer Nobelinstituts. 1907 war er bereits technischer Delegierter auf der zweiten Haager Friedenskonferenz gewesen. Von 1920 bis 1937 vertrat er Norwegen beim Völkerbund. 1921 erhielt er den Friedensnobelpreis.