China (Philosophie)

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    Altertum: vom 6. bis zum 2. Jh. v.Chr.

    In der Periode des Altertums bestimmten v.a. zwei Philosophen mit ihren Schülern die Situation der Philosophie: Konfuzius und Lao Tse. Konfuzius begründete die in ihrer Wirkung auf die Geistesgeschichte Chinas enorm bedeutsame, nach ihm benannte Lehre des Konfuzianismus.


    Seine Philosophie beschäftigte sich in erster Linie mit Fragen der praktischen Philosophie; der Mensch und das menschliche Zusammenleben standen dabei im Vordergrund. So kann seine Philosophie als Moral- und Staatsphilosophie bezeichnet werden. Auf dem Gebiet der Morallehre trat Konfuzius im Rückgriff auf die klassische Literatur Chinas für die Einhaltung von bestimmten Tugenden ein, die im Einklang mit der Natur stehen sollten und deren Einhaltung die Grundlage einer harmonischen menschlichen Gesellschaft sein sollte.

    In seiner Staats- und Gesellschaftslehre forderte er einen durch Vorbild regierenden Herrscher und postulierte die Harmonie des Einzelnen und der Familie als Voraussetzung für einen geordneten Staat. Unter seinen Schülern trat der Philosoph Menzius hervor. Der Konfuzianismus blieb nicht auf China beschränkt, er breitete sich über Korea bis nach Japan aus und prägte auch dort entscheidend die geistesgeschichtliche Entwicklung bis heute.

    Der Zeitgenosse des Konfuzius, Lao Tse, dessen Historizität umstritten ist, gilt als Begründer des Taoismus. Im Gegensatz zum Konfuzianismus steht der Taoismus auf der Grundlage eines metaphysischen Konzepts, dem Tao (Weg). Der Mensch soll versuchen, in Harmonie mit diesem kosmischen Urprinzip zu leben. Neben Konfuzianismus und Taoismus fallen auch der Mohismus und die Philosophie der so genannten Sophisten in die klassische Periode chinesischer Philosophie.

    Mittelalter bis 1000 n.Chr.

    In der Periode des Mittelalters war die chinesische Philosophie durch den Wettstreit, aber auch durch Versuche synkretistischer Verbindung von Konfuzianismus, Taoismus und von dem aus Indien eingeführten Buddhismus geprägt.

    Neuzeit ab 1000 n.Chr.

    Die Neuzeit der chinesischen Philosophie war durch die Neuaufnahme konfuzianischer Philosophie im so genannten Neukonfuzianismus bestimmt. Als Abgrenzungsbewegung zum Buddhismus entstanden, zerfiel der Neukonfuzianismus in drei Schulen, die zeitlich aufeinander folgten: Der Philosoph Zhu Xi vertrat mit einem dualistischen Konzept von Weltvernunft (li) und Materie (chi) die rationalistische Schule der Sung-Zeit. In der Ming-Zeit herrschte die idealistische Schule des Wang Yang Ming vor, die den Monismus der Vernunft postulierte. Die Quing-Zeit mit ihrer Betonung der Erfahrung war die Zeit der empiristischen Schule des Neukonfuzianismus.

    Das 20. Jahrhundert

    Die Philosophie im China des 20. Jh.s war geprägt durch die Rezeption westlicher Philosophie, v.a. des Pragmatismus, Materialismus und besonders des Marxismus, welcher in seiner maoistischen Lesart zur offiziellen Philosophie der kommunistischen Partei erhoben wurde.