Carl von Ossietzky

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    deutscher Publizist; * 3. Oktober 1889 in Hamburg, † 4. Mai 1938 in Berlin

    Der deutsche Schriftsteller und Publizist veröffentlichte bereits mit 20 Jahren in der liberalen Münchner Zeitschrift "März" politische Gedichte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er überzeugter Pazifist und Republikaner. Seit 1926 war er Mitarbeiter der Zeitschrift "Weltbühne", seit 1927 deren Herausgeber. Nachdem er in einem Artikel die geheime Aufrüstung der Reichswehr aufgedeckt hatte, wurde Ossietzky 1931 im so genannten Weltbühne-Prozess wegen "Landesverrats und Verrats militärischer Geheimnisse" zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Nach dem Reichstagsbrand von der Gestapo verhaftet und gefoltert, wurde er im KZ Sonnenburg, danach im KZ Papenburg-Esterwegen interniert.

    Seine Schriften wurden von den Nationalsozialisten verbrannt; die "Weltbühne" wurde am 13. März 1933 verboten. Im November 1936 erhielt von Ossietzky den Friedensnobelpreis für 1935, dessen Annahme ihm aber die nationalsozialistische Regierung untersagte, die die Verleihung als "beschämenden Vorgang" bezeichnete und den Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft als Nobelpreisersatz schuf. Der tuberkulosekranke Ossietzky starb in einer Berliner Klinik an den Folgen der KZ-Haft.