Carl Spitzweg
Aus WISSEN-digital.de
deutscher Maler; * 5. Februar 1808 in München, † 23. September 1885 in München
Spitzweg ist der bekannteste Vertreter des Biedermeier.
Kurzbiografie
Auf Wunsch seines Vaters, der ein wohlhabender Münchener Kaufmann war, wurde Carl Spitzweg zum Apotheker ausgebildet. Parallel dazu begann er an der Münchener Universität ein Studium und befasste sich unter anderem mit Pharmazie, Chemie und Physik. 1832 unternahm Spitzweg eine Italienreise, die für seine spätere künstlerische Tätigkeit prägend werden sollte.
Um 1834 wandte er sich als Autodidakt der Malerei zu. Seine Bilder wurden durch Ausstellungen in verschiedenen Kunstvereinen rasch bekannt und erfreuten sich großer Beliebtheit. In den folgenden Jahren unternahm Spitzweg zahlreiche Reisen: 1839 war er in Dalmatien, 1850 in Venedig, 1851 zusammen mit Eduard Schleich in Paris, London und Antwerpen. Sonst war er überwiegend in München tätig. Hier begann er auch ab 1844, für die Zeitschrift "Fliegende Blätter" zu arbeiten. 1868 wurde Spitzweg zum Ehrenmitglied der Münchener Akademie ernannt.
Künstlerisches Werk
Carl Spitzweg schuf Genrebilder, Landschaften und Zeichnungen. Nach selbstständigen, gründlichen Studien erfuhr er den Einfluss der Schule von Barbizon. Sein eigenes Gebiet fand er im Darstellen des biedermeierlichen Kleinbürgerlebens, das er meist in sehr kleinen Formaten wiedergab. Zu seinen immer wieder dargestellten Personen zählen Mönche und Einsiedler, schrullige Einzelgänger und Liebespaare. In seiner Technik, besonders in der Landschaftsdarstellung, nimmt Spitzweg Elemente des Impressionismus vorweg.
Auch als Zeichner erweist sich Spitzweg als Meister der Beobachtung.
Werke (Auswahl)
"Der arme Poet" (1839, München, Neue Pinakothek); "Der Schmetterlingsfänger" (1840, Wiesbaden, Städtisches Museum); "Der Sonntagsspaziergang" (1841, Salzburg, Museum Carolino-Augusteum); "Der Witwer" (1845, München, Neue Pinakothek); "Der abgefangene Liebesbrief" (1845-46, Berlin, Staatliche Museen); "Der Bücherwurm" (1850, Privatbesitz); "Der ewige Hochzeiter" (um 1855, Privatbesitz); "Auf der Bastei" (um 1860, Mannheim, Kunsthalle); "Der eingeschlafene Nachtwächter" (um 1875, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum).
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