Bunraku

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    japanisches Puppentheater; entstand im 17. Jahrhundert und existiert bis heute in fast unveränderter Form. Der Ursprung des Bunraku ist in der Zusammenarbeit des Dramatikers Chikamatsu Monzaemon (1653-1724) und dem Rezitator bzw. Sänger (Tayû) Takemoto Gidayû (1651-1714) zu sehen. Gefördert von reichen Bürgern und dem Schwertadel wurde das Bunraku um 1685 in Osaka geschaffen.

    Die Puppen sind beinahe menschengroß und werden offen gespielt, begleitet von Musikern und einem Sänger. In der Regel wird jede der Puppen von drei Spielern manipuliert, womit eine große Natürlichkeit der Bewegungen erreicht werden kann. Das Bunraku-Theater ist für sein differenziertes Spiel berühmt, so können die Puppen beispielsweise nicht nur jeden Finger, sondern auch die Augenlider bewegen.

    Das berühmteste und wichtigste Stück ist das von Chikamatsu Monzaemon und Takemoto Gidayû 1703 geschaffene Bühnenwerk "Sonezaki shinjû" (deutsch: "Der Liebestod" 1926). Die so genannten Gegenwartsstücke (Sewamono) fanden großen Anklang beim Publikum, da sie insbesondere bei den Liebestragödien (Shinjûmono) den Gegensatz zwischen gesellschaftlichen Zwängen (giri) und eigenem Gefühl (ninjô) thematisierten. Auch "Sonezaki shinjû" ist eine Liebestragödie, in dem die weibliche Hauptfigur ein Mädchen aus dem Freudenviertel ist. Der Konflikt konnte bei diesen Tragödien meist nur durch den Doppelselbstmord des Paares "gelöst" werden.

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