Bronzezeit

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    Allgemeines

    Als Bronzezeit bezeichnet man die aus der Jungsteinzeit (Neolithikum) erwachsene Kultur, Ende 3. bis Anfang 1. Jt. v.Chr., nachweisbar in verschiedenen Kulturbereichen der Erde; in Europa war die Ägäis (kretisch-mykenische Stadtkultur) erster Mittelpunkt (bereits seit etwa 2500 v.Chr. auf Kreta); insgesamt Zeit friedlicher Entwicklung (verfeinerter Ackerbau, größere Dörfer, stadtähnliche Orte, erste Staatsanfänge).

    Die Bronze ist eine schmelzbare und dadurch leicht form- und verzierbare Kupfer-Zinn-Legierung; Kupfer bereits im Neolithikum als Schmuckrohstoff oder für Geräte (im österreichischen Donaugebiet bis Siebenbürgen, seit dem 5. Jt. in Mesopotamien) verwendet (Kupfervorkommen auf Zypern, Sinai, in Spanien, Etrurien, der Slowakei, Ungarn, Siebenbürgen, Mitteldeutschland, Zinnstein im Vogtland, Erzgebirge, besonders in Spanien und England, später auch in Hallstatt); Kupfer, Zinn, Bronzerohstoff (in Stäben, Ringen, Barren) und Bronzefertigwaren waren schon früh Objekte des Fernhandels, Tausch gegen Nahrungsmittel, Salz, Tongefäße, Bernstein u.a., besonders durch Phöniker und Etrusker.

    Von Europa bzw. dem Vorderen Orient aus Verbreitung der Bronze in Asien, vom Mittelmeer aus in Afrika (z.B. späte Bronzekultur im Benin-Reich); eigenständige Entwicklung im Fernen Osten (China) und in den vorkolumbischen Kulturen Amerikas (Azteken, Maya; nicht die Inka, die nur Kupfer, Gold und Silber kannten).

    Die europäische Bronzezeit ist in 3 Stufen unterteilt: Frühe Bronzezeit, Mittlere Bronzezeit und Späte Bronzezeit. Von dem bereits beeindruckend hoch entwickelten Kunsthandwerk der Bronzezeit zeugen die reichhaltig verzierten und bemalten Tongefäße, die kunstvoll verzierten Armbänder und Halskragen. Aus dem 13. Jh. v.Chr. stammen z.B. die Goldkegel von Schifferstadt und Etzelsdorf, bekannte Plastiken aus sind der Sonnenwagen von Trundholm sowie der Bronzewagen von Skallerup.

    Frühe Bronzezeit

    Die frühe Bronzezeit wird um 1800-1500 v.Chr. datiert. Besonders in Mitteleuropa: allmählich Ersatz der Steinwaffen und -geräte und des Schmuckrohstoffes durch Bronzewaren (Beile, Dolche, Schwerter, Lanzenspitzen, Reifen, Ringe, Anhänger, Nadeln); Bronzehändler und -gießer wurden sozial gehobene Schicht; Bronze-Barrenbesitz wurde Grundlage zu individuellem Reichtum; Aufschwung in Handel und Gewerbe, verbesserter Ackerbau, neue Waffenarten, größere Dörfer, stärkere Befestigungen (bronzezeitliche Kultur von Kreta und Mykene); Bestattung vornehmlich in Hockstellung (Hockergräber).

    Mittlere Bronzezeit

    Die mittlere Bronzezeit erstreckt sich über den Zeitraum etwa von 1500 bis 1300 v.Chr.; die Bronzezeit hat jetzt auch in West- und Nordeuropa die Steinzeit abgelöst; Hebung des gesamten bäuerlichen Lebensstandards (auch bedeutende Goldarbeiten, ziervollste Keramik); Bronzearbeiten in höchster Vollendung (Gürtel-, Brustschmuck, Prunkgefäße); reiche bronzene Grabbeigaben in den Hügelgräbern dieser Zeit; Bronzescheiben als Symbole der Sonne auf den Sonnenwagen (pferdebespannter Trundholm-Wagen mit goldblechbeschlagener Bronzescheibe), gesteigerte Kupferförderung, Zinnhandel auch über See.

    Späte Bronzezeit

    Die späte Bronzezeit erstreckt sich über den Zeitraum etwa von 1300 bis 1000 v.Chr.; Zeit der Urnenfelderkultur (Brandbestattung in Urnen); bronzene Rundschildbeschläge, typische Schwertformen, Luren, Henkelschalen, Aufkommen der Fibel (lateinisch: fibula, "Gewandhaftung") zur Gewandsicherung in Form der Spange oder Sicherheitsnadel und ihre technische und ästhetische Vervollkommnung zur Brosche mit Spiralen, Zierbügeln, Schmuckplatten, Bronzeblechgehängen, figürlichen Darstellungen (Tiere, Masken), eingelegten Korallen oder Farbemail; die verschiedenen Fibelformen bieten bis ins frühe Mittelalter Hinweise für die Datierung von Funden.

    Die Bronze war auch in der Eisenzeit noch lange dem Eisen verschwistert.

    Kalenderblatt - 23. April

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    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
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