Biber (Tiere)

    Aus WISSEN-digital.de

    (Castor fiber)

    Verbreitungsgebiet

    Biber kommen in Europa, Asien und Nordamerika vor. Ihr Lebensraum sind die Ufer von Bächen, Flüssen und anderen Gewässern in waldreichen Gebieten. Nachdem Biber früher wegen ihres schönen Pelzes und weil man glaubte, sie zerstörten die Wälder, auch in Europa intensiv bejagt wurden, waren sie in Deutschland lange Zeit fast ganz verschwunden. Erst in den letzten Jahren konnte wieder eine stabile Population aufgebaut werden.

    Körperbau

    Mit rund einem Meter Länge und einem Gewicht von etwa 30 Kilogramm ist der Biber eines der größten Nagetiere. Er hat einen waagerecht abgeplatteten Schwanz und Schwimmhäute. Die Vorderfüße benutzt er geschickt wie Hände.

    Lebensweise und Bautätigkeit

    Biber sind reine Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von Schilf, Wurzeln, jungen Trieben von Büschen und Bäumen sowie von Rinde.

    Das Pelztier gräbt in die Uferböschung eine Röhre, die mehrere Meter lang sein kann und in einen etwa einen Meter breiten, mit Pflanzenmaterial ausgepolsterten Kessel führt. Die zwei bis fünf Eingänge dieser "Burg" liegen immer unter der Wasseroberfläche, so dass der Burgherr, die Burgfrau und ihre Sprösslinge unbemerkt ein- und aussteigen können. Wenn sie sich in Sumpfgebieten ansiedeln, müssen sie über der Erde bauen. Dann schneiden sie mit ihren Nagezähnen Jungholz (eine acht Zentimeter dicke Weide ist in fünf Minuten durchgesägt!) und schichten es zusammen mit Reisig auf. Die Zwischenräume dieses Geflechtes dichten die Tiere mit Röhricht, Schlamm und Gras ab. Um den Eingang seines Baus unter Wasser zu setzen, legt der Biber quer zur Laufrichtung des Wassers Staudämme aus Knüppeln, Steinen, Schilf und Lehm an. Der wohl größte Biber-Damm, ein Werk unzähliger Generationen dieser emsigen Tiere, liegt am Jefferson-Fluss bei Three Forks in Montana/USA. Man kann 700 Meter auf ihm entlanggehen. (Um einen zehn Meter langen Damm zu fertigen, braucht eine Biber-Familie etwa eine Woche.) Bei starker Strömung bauen Biber stromaufwärts zahlreiche Fangdämme, damit der Hauptdamm nicht zerbirst. Bricht doch irgendwo Wasser durch, bessern die Biber das Leck in der nächsten Nacht sofort aus. Beim Abdichten ihrer Burgen vergessen die Tiere auch nicht, Luftlöcher zu lassen.

    Fortpflanzung

    Biber paaren sich anders als die meisten anderen Säugetiere: sie schauen einander dabei ins Gesicht. Das Männchen schwimmt zum Vollzug des Geschlechtsaktes mit der Bauchseite nach oben unter das Weibchen. Die Tiere leben in ständiger Ein-Ehe (Monogamie), doch wenn die Jungen in der Burg geboren werden, muss der Bock, wie der männliche Biber in der Fachsprache heißt, für längere Zeit ausziehen; mit ihm die Jungen aus dem vorjährigen Wurf. Die kleinen Biber werden sehend und behaart geboren; die Nagezähnchen sind schon sichtbar. Die Biberkinder können schon sehr früh schwimmen und tauchen. Die Mutter transportiert sie gelegentlich mit sanfter Gewalt in die Burg, und zwar auf eine im Tierreich höchst ungewöhnliche Weise: die Biber-Mutter richtet sich auf zwei Beine auf, legt ein Junges auf ihre erhobenen Vorderarme und trägt es über Land.

    Systematik

    Einzige Art in der Familie der Biber (Castoridae) in der Überfamilie Biberartige (Castoroidea) in der Unterordnung der Hörnchenverwandten (Sciuromorpha).

    Einige Unterarten:

    Elbebiber (Castor fiber albicus) - vom Aussterben bedroht

    Goldbiber (Castor fiber subauratus)

    Mongolischer Biber (Castor fiber birulai)

    Schwedischer Biber (Castor fiber fiber)

    Waldbiber (Castor fiber michiganensis)

    Kalenderblatt - 16. April

    1922 Das Deutsche Reich und die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken schließen in Rapallo am Rande der Weltwirtschaftskonferenz von Genua einen Freundschaftsvertrag, den so genannten Rapallo-Vertrag.
    1925 Im Grab der vor über 45 Jahren verstorbenen Bernadette wird deren Leichnam unverwest aufgefunden. Das Grab wurde anlässlich ihrer Seligsprechung geöffnet. Sie hatte als Kind mehrere Marienerscheinungen.
    1945 Hitler verlangt die Verteidigung der Ostfront bis zum letzten Tropfen Blut.