Bares, Rares, Kunst und Trödel - Antiquitäten boomen im Fernsehen

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    Ob auf dem Dachboden oder Flohmarkt, noch immer werden Funde außergewöhnlicher Antiquitäten und Kunstgegenstände gemacht. Doch Finder und Käufer sind sich ihrer Sache längst nicht immer sicher. Gelegentlich benötigen sie professionelle Hilfe, die sie zunehmend häufiger im Fernsehen finden. Sendungen wie „Bares für Rares“ oder „Kunst und Krempel“ bieten kostenlosen Expertenrat.

    Die genannten Sendungen sind äußerst erfolgreich, insbesondere "Bares für Rares" erzielt beeindruckende Einschaltquoten]. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass immer wieder große Überraschungen locken - so wie im oben gezeigten Video, das sich um ein Gemälde dreht.

    Dachbodenfund bringt rund 270.000 US-Dollar

    Ein deutsches Ehepaar fand das Bild auf dem elterlichen Dachboden. Dass es sich dabei um ein originales Gemälde eines mittlerweile gefragten mexikanischen Malers handelt, hätten sie sich nicht träumen lassen. Die Gutachter der Sendung attestierten die Echtheit des Gemäldes und taxierten es auf einen Wert von ca. einer halben Mio. Euro.

    Unsere Recherchen ergaben, dass sich das Ehepaar dazu entschloss, das Bild bei Sothebys in New York versteigern zu lassen. Zwar bracht es am Ende "nur" rund 270.000 US-Dollar, doch für das Paar hat sich der Fund dennoch als finanzieller Segen erwiesen. Zugleich wurde eindrucksvoll bestätigt, dass außergewöhnliche Dachbodenfunde immer noch möglich sind.

    Wo unerwartete Schätzen locken

    Nicht nur bei Gemälden locken im Glücksfall hohe Verkaufserlöse. Es gibt viele weitere Felder, wie z.B. seltene Oldtimer. Schon so mancher Garagenfund hat Erben zu Millionären gemacht. Ebenso können sich Antiquitäten als wahre Schätze entpuppen, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich ist.

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    Ähnlich verhält es sich mit Uhren. Oft wird angenommen, dass primär solche Armbanduhren hohe Preise erzielen, die aus wertvollen Edelmetallen bestehen oder von Edelsteinen geziert werden. Allerdings muss dies nicht zwangsläufig der Fall sein. Besonders Militäruhren, die einst in kleinen Auflagen gefertigt wurden, können heute viel Geld wert sein. Militäruhren aus dem Zweiten Weltkrieg können auch 50.000 oder 80.000 Euro bringen - dies sind Preise, mit denen viele Finder nicht rechnen.

    In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass der Zustand eine große Rolle spielt. Eine Uhr, die nicht mehr funktionsfähig ist, erzielt im Regelfall keine so hohen Erlöse, wie solche mit tadellosem Uhrwerk. Ein typisches Problem sind die alten Schmieröle, die stark verharzen können und vom Experten mühevoll herausgelöst werden müssen. Eine Aufbereitung kann sich jedoch lohnen und den Verkaufswert der Uhr deutlich steigern.

    Vor einem Verkauf an den Fiskus denken

    Das Gemälde es mexikanischen Malers ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass so mancher Fund erhebliche finanzielle Auswirkungen haben kann. Deshalb lassen viele Menschen die Chance nicht ungenutzt. Sie wissen mit dem Verkaufserlös mehr anzufangen, als mit dem eigentlichen Sachgegenstand.

    Wer verkaufen möchte, sollte jedoch rechtzeitig an den Fiskus denken. Es gibt zahlreiche Konstellationen, in denen das Finanzamt dazu berechtigt ist, die Hände aufzuhalten. Wer z.B. häufiger Antiquitäten, Uhren oder Schmuck verkauft, könnte als gewerblicher Händler eingestuft werden, sodass Einkommensteuer und ggf. sogar Gewerbesteuer anfallen. Ebenso kann ein Verkauf als privates Veräußerungsgeschäft gewertet werden, sodass auch hier eine Besteuerung droht. Je nach Herkunft des Verkaufsgegenstands könnte sogar Erbschaftssteuer fällig werden.

    In diesem Zusammenhang ist anzumerken: Wer mit seinem außergewöhnlichen Fund in einer Sendung wie „Bares und Rares“ zu sehen war, sollte damit rechnen, dass sich das Finanzamt im Bilde befindet. Sofern ein Verkauf geplant ist, kann es sinnvoll sein, sich zuvor Rat beim Experten zu holen. Sowohl Steuerberater als auch Fachanwälte für Erbrecht können meist weiterhelfen.

    Kalenderblatt - 18. April

    1521 Martin Luther erscheint zum zweiten Mal vor dem Wormser Parteitag, verteidigt sich vor Kaiser und Reich und lehnt den Widerruf ab.
    1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg schließen ihre Kohle- und Stahlindustrie in der Montanunion zusammen und verzichten auf ihre nationalen Souveränitätsrechte über diese Industriezweige.
    1968 Die tschechoslowakische Nationalversammlung wählt Josef Smrkovský zu ihrem neuen Präsidenten, der als einer der populärsten Politiker des "Prager Frühlings" die volle Rehabilitierung der Opfer der Stalinzeit und die Sicherung eines wirklich freien politischen Lebens zu seiner Aufgabe erklärt.