Arm

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    Allgemeines

    Arme sind paarige Obergliedmaßen bei Mensch und Affe. Beim Menschen setzen die Arme an der Schulter an und dienen als Greif- und Haltewerkzeuge.

    Der freie Arm besteht aus dem Oberarm, dem Unterarm und der Hand mit den Fingern.

    Schultergelenk

    Das Schultergelenk ist ein Kugelgelenk mit drei Freiheitsgraden; d.h. der Arm kann a) vor- und rückwärts pendeln, b) seitlich vom Rumpf weggehoben und wieder an ihn herangeführt werden und c) um seine Längsachse rotieren.

    Die Exkursionsweite der im Schultergelenk möglichen Bewegungen ist aber wesentlich geringer, als es auf Grund der Bewegungen des Arms im Verhältnis zum Rumpf scheinen könnte; denn bei unseren Armbewegungen wird auch immer die Beweglichkeit in den Gelenken des Schultergürtels genutzt. So kann z.B. der Arm unter bloßer Ausnutzung des Schultergelenkes seitwärts kaum bis zur Horizontalen gehoben werden. Heben wir ihn weiter, geschieht es durch Kippen des Schulterblattes.

    Oberarm

    Das Skelett des Oberarms wird durch einen einzigen Knochen, den Oberarmknochen (Humerus), gebildet, an den im Ellbogengelenk die zwei Knochen des Unterarms, Elle (Ulna) und Speiche (Radius), anschließen. An seinem körpernahen Ende ist der Oberarmknochen im Schultergelenk mit dem Schulterblatt (Skapula) verbunden.

    Unter den am Oberarm verlaufenden Muskeln sind am auffälligsten der dreieckige Schultermuskel (Deltamuskel), der Strecker (Trizeps) und der Beuger (Bizeps) im Ellenbogengelenk.

    Unterarm

    Die beiden Unterarmknochen sind so angeordnet, dass sie nebeneinander vom Ellbogengelenk bis zum Handgelenk verlaufen, wobei die Elle an der Kleinfingerseite, die Speiche an der Daumenseite liegt. Halten wir bei gestrecktem Ellbogengelenk des frei hängenden Arms die Handfläche nach vorne gerichtet, verlaufen beide Knochen parallel. Richten wir dagegen die Handflächen nach hinten, überkreuzen sie einander X-förmig. Die normale Ruhehaltung liegt zwischen diesen beiden Extremstellungen: Die Handfläche ist gegen den Oberschenkel gekehrt.


    Dieser Mittelstellung ist die Anordnung der Muskeln angepasst, denn die zur Handfläche ziehenden Beugemuskeln für Hand und Finger erstrecken sich mit ihren Ursprüngen aufwärts bis zu dem in der Ellbogengegend deutlich vorspringenden, inneren (d.h. dem Körper zugekehrten) Gelenkfortsatz (Epikondylus) des Oberarmknochens, die zum Handrücken ziehenden Streckmuskeln hingegen zum äußeren Epikondylus.

    Blutversorgung

    Die Blutversorgung des Arms geschieht durch eine Arterie, die zwischen erster Rippe und Schlüsselbein zur Achselhöhle und dann weiter an der Innenseite des Bizeps zur Ellenbeuge verläuft, wo sie sich in mehrere Äste gabelt, deren wichtigste die Ellen- und die Speichenarterie sind. Der Puls der Speichenarterie (Arteria radialis) wird oberhalb der Wurzel des Daumenballens zum Puls zählen verwendet. Der Abfluss des Blutes erfolgt durch tiefe Venen, die die Arterien begleiten, und durch Venen unter der Haut. Sie sind am Handrücken immer, an der Beugeseite des Unterarms bei schlanken Menschen gut zu sehen. In der Ellbogenbeuge werden sie für Aderlass und Injektionen verwendet. Ihre genaue Lage ist individuell äußerst variabel.

    Nervenversorgung

    Die Innervation des Arms geschieht durch ein Nervengeflecht (Plexus), das mit der Arterie zwischen Schlüsselbein und erster Rippe zur Achselhöhle zieht und sich hier in mehrere Nerven aufzweigt, unter denen der Nervus medianus (Medianuslähmung: Schwurhand), der Nervus radialis (Radialislähmung: Fallhand) und der Nervus ulnaris (Ulnarislähmung: Krallenhand) am wichtigsten sind.