Araber

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    eigentlich der Name für die semitischen Bewohner der Arabischen Halbinsel. Diese Verwendung des Begriffs wurde von Herodot eingeführt. Durch die Expansion der islamischen Religion ab dem 7. Jh. wurde der Begriff zur Bezeichnung für alle Moslems im Nahen Osten und Nordafrika, deren Muttersprache arabisch ist. Heute gibt es über 230 Millionen Araber. Die arabische Sprache wird in zwei Hauptgruppen und viele Dialekte unterteilt. Die Sprache des Koran ist das klassische Arabisch, das in religiösen Kontexten nach wie vor verwendet wird. Zur alltäglichen Verständigung über die verschiedenen Dialektgrenzen hinweg dient das moderne Hocharabisch.

    Die gesellschaftliche Identität eines traditionellen Arabers wird zu einem großen Teil über seine Familie und seine Abstammung bestimmt. Die Kenntnis der eigenen Genealogie, die patrilinear (von der väterlichen Linie) bestimmt wird, ist von großer Bedeutung für die Araber. Der Familienverband ist die wichtigste gesellschaftliche Einheit. Die Araber sind zum größten Teil Moslems, daneben gibt es auch christliche (v.a. in Ägypten, Syrien, Libanon und Irak) sowie jüdische Minderheiten (v.a. Marokko).

    Teile der arabischen Völker betrieben traditionell Landwirtschaft und haben bereits früh eine fortschrittliche Bewässerungs- und Dammbautechnik entwickelt. Andere dagegen waren vor allem Vieh züchtende Beduinen. Die Ausbreitung des Islam führte zu einer Einigung der arabischen Stämme, die in der Folgezeit ein riesiges Reich von Spanien bis Zentralasien eroberten. Im 16. Jh. gerieten die Araber dann unter Osmanische Herrschaft, von der sie sich erst in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg befreien konnten. Wegen der englischen, französischen und italienischen Kolonialpolitik erlangten die arabischen Staaten aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg Souveränität. Die Ausbeutung von bedeutenden Ölvorkommen auf der arabischen Halbinsel und im Persischen Golf verhalf einigen arabischen Staaten zu großem Reichtum.