Anselm von Canterbury

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    englischer Kirchenlehrer und Philosoph; * 1033 in Aosta, † 21. April 1109 in Canterbury

    Heiliger; "Doctor ecclesiae" und "Vater der Scholastik" genannt.

    Anselm stammte aus wohlhabender oberitalienischer Familie und trat 1060 in das Bendiktinerkloster Bec in der Normandie ein. Als der Abt von Bec zum Erzbischof von Canterbury berufen wurde, übernahm Anselm die Leitung des Klosters.

    Er verfasste mehrere Werke, in denen er seinen Glauben erklärte und mit denen er zum Begründer der Scholastik wurde. 1093 folgte er seinem Mentor auf den Bischofsstuhl von Canterbury. Im Streit um die Unabhängigkeit der Kirche verteidigte er im Sinne Gregors VII. die Rechte der Kirche gegen das englische Königtum. Anselm geriet in Konflikt mit Wilhelm II. und musste nach Italien fliehen. Als Heinrich I. 1100 zum englischen König gekrönt wurde, kam Anselm wieder nach Canterbury, musste aber erneut ins Exil und kehrte erst 1106 endgültig wieder nach England zurück.

    Der Grundgedanke seines Glaubensbegriffes, "Credo, ut intelligam" setzte den Glauben an Gott als Basis (wissenschaftlicher) Erkenntnis voraus. Anselm von Canterbury entwickelte den so genannten ontologischen Gottesbeweis, der die Existenz Gottes aus dem Begriff ableitet: Es kann nichts Größeres als Gott gedacht werden, also ist Gott vollkommen. Bestandteil der Vollkommenheit ist die Existenz, also muss Gott existieren.

    1163 wurde Anselm heilig gesprochen, 1270 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Fest: 21. April.

    Hauptwerke: "Monologium" (Selbstgespräche), "Proslogion" (Erwägung), "Cur deus Homo" (Warum Gott Mensch wird).

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