Annalen

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    zeitgenössische Geschichtsberichte; Jahrbücher mit Darstellung der Zeitgeschichte; chronologische Aufzeichnungen geschichtlicher Ereignisse.

    Schon in Alt-Ägypten, Assyrien, Israel, Alt-China, Alt-Rom (Annales maximi oder Annales pontificum). Bei den Römern später Bezeichnung für Zeitgeschichte gegenüber den Historiae, der Vergangenheitsgeschichte.

    Im Mittelalter erste Blüte in der Zeit der Karolinger (beginnend unter Karl Martell): Aufzeichnungen wurden in Klöstern und von Mitgliedern der königlichen Hofkanzlei getätigt. Es entstanden die offiziösen Reichsannalen; an ihnen hatte zur Zeit Karls des Großen Einhard wesentlichen Anteil. Sie gelten mit Einschränkungen als zuverlässigste Quelle für die Geschichte des Frankenreichs von 741 bis 829. Später wurden sie von Fulda, dem angesehensten deutschen Kloster, bis 901 fortgesetzt (Annales Fuldenses).

    Eine wichtige Quelle aus der Zeit der Ottonen sind die Annales Quedlinburgenses.

    Zweite Blütezeit im 11. und 12. Jh.: "Annales Altahenses" (Niederaltaich), "Annales Patherbrunnenses" (Paderborn), "Annales Magdeburgenses", "Annales Palidenses" (Pöhlde am Harz), "Annales Nienburgenses" (Nienburg an der Weser). Noch das ganze Mittelalter hindurch finden sich vereinzelt Annalen.