Andreas Peter von Bernstorff

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    dänischer Staatsmann; * 28. August 1735 in Hannover, † 21. Juni 1797 in Kopenhagen

    Die Erinnerung an Bernstorff ist noch heute in Dänemark lebendig. Mit seinem Namen verbindet sich die Aufhebung der bäuerlichen Leibeigenschaft.

    Bernstorff studierte auf deutschen Universitäten und trat im Alter von 24 Jahren durch Vermittlung seines Onkels (des leitenden Ministers im Königlichen Kabinett) in dänische Dienste. In diesen Jahren begann bereits sein Kampf um die Aufhebung der bäuerlichen Frondienste, der ihn in schroffen Gegensatz zu seinen Standesgenossen, besonders zu der schleswig-holsteinischen Ritterschaft, stellte.

    Während der Amtszeit Struensees zog sich Bernstorff auf seine Güter zurück; nach dem Sturz Struensees übernahm er das Außenministerium und das Präsidium der deutschen Kanzlei. Er konnte Dänemarks Stellung in Europa festigen. Noch einmal verließ er den Staatsdienst, um nach dem Regentschaftsantritt des späteren Königs Friedrich VI. endgültig ins Ministeramt zurückzukehren. Bernstorff blieb bis zu seinem Lebensende Leiter der dänischen Außenpolitik und der deutschen Kanzlei.

    Mit allem Nachdruck betrieb er die Emanzipation der Bauern, die kurz vor seinem Tod zu einem vorläufigen Abschluss kam. Er förderte zu einer Zeit, als in der Mehrzahl der europäischen Staaten noch der Absolutismus herrschte, eine gemäßigte Pressefreiheit und verbot den Sklavenhandel für dänische Schiffe.