Amelie Beese-Boutard

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    deutsche Fliegerin; * 18. September 1886 in Laubegast bei Dresden, † 21. Dezember 1925 in Berlin

    Amelie Beese, die Tochter eines Architekten, war die erste deutsche Motorfliegerin. Sie war sehr sprachgewandt, besaß eine gute Singstimme, spielte zahlreiche Instrumente, zeichnete und modellierte. Ihr Vater verbot ihr den Weg zur Bühne, daraufhin wurde sie Bildhauerin.

    1910 wechselte sie zur aufkommenden "Aviatik" über. An ihrem 25. Geburtstag erwarb sie in Berlin-Johannisthal das Piloten-Zeugnis Nr. 115 auf einem Erich-Rumpler-Eindecker, nachdem sie bei dem damals populärsten deutschen Flieger Hellmuth Hirth, dem älteren Bruder des nicht minder berühmten Nachkriegsfliegers Wolf Hirth, in die Fluglehre gegangen war. Ende September 1911, wenige Tage nach der Prüfung, stellte sie anlässlich der "6. Internationalen Flugwoche" in Berlin-Johannisthal auf ihrer "Taube" einen Frauen-Dauer-Weltrekord von 2 Stunden 9 Minuten auf.

    1912 gründete sie eine Flugschule, kurze Zeit später heiratete sie den französischen Flieger und Konstrukteur Charles Boutard. Als 1914 der Krieg ausbrach, schloss das preußische Kriegsministerium die gut gehende Flugzeugfabrik Amelie Beese-Boutards, da sie durch ihre Heirat zur Französin geworden war. Mit ihrem Gatten wurde sie während des Krieges interniert.