Amedeo Modigliani

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    italienischer Bildhauer und Maler; * 12. Juli 1884 in Livorno, † 25. Januar 1920 in Paris

    Modigliani ist einer der Hauptvertreter der École de Paris.


    Lebensstationen

    Der Sohn jüdischer Eltern besuchte 1902 die Kunstakademie in Florenz und weilte 1903 an der Kunstakademie in Venedig. 1906 ging Modigliani nach Paris und mietete sich ein Atelier im Künstlerviertel Montmartre. Hier lernte er zahlreiche bedeutende Künstler kennen, darunter Picasso, Kees van Dongen, Cézanne, Matisse und Toulouse-Lautrec. Besonderen Eindruck machte ihm das Werk des rumänischen Bildhauers Brancusi. In Paris führte Modigliani ein unstetes, von Drogenkonsum und Alkoholexzessen geprägtes Leben. Seiner Schaffenskraft konnte dieser Lebenswandel aber nichts anhaben.

    1917 fand die erste Einzelausstellung seiner Werke in Paris statt, die wenige Tage später wegen "Unstatthaftigkeit" geschlossen wurde. Modigliani hatte Zeit seines Lebens Probleme, Bilder zu verkaufen, trotz der Protektion seines Gönners Leopold Zborowski. Im Haus des polnischen Dichters lernte Modigliani 1917 auch seine spätere Frau, die Künstlerin Jeanne Hebuterne, kennen. Erst 35 Jahre alt, starb Modigliani völlig verarmt an den Folgen seines Alkohol- und Drogenmissbrauchs. Seine Frau beging einen Tag später Selbstmord.

    Künstlerisches Werk

    Das zentrale Motiv in Modiglianis Schaffen ist der weibliche Akt; daneben entstanden mehrere bedeutende Porträts. Die frühen Werke zeigen deutliche Einflüsse von Picassos blauer Periode und dem Werk von Toulouse-Lautrec.

    Modigliani schuf viele Skulpturen, die teilweise afrikanischen Plastiken ähneln und überlange Hälse, Gesichter und Nasen aufweisen. Auch seine Bilder, ob Porträts oder Aktdarstellungen wie z.B. "Die Algerierin Almaisa", "Diego Rivera", Frank Haviland" oder "Celso Lagar" zeigen diese charakteristischen Merkmale. Oft malte er Körper in Extremhaltungen mit überdimensional langen Gliedmaßen und versetzten Augen. Zuerst gab Modigliani seinen Gemälden kräftige Braun- und Rottöne, in den späteren Werken hellte sich die Farbgebung zusehends auf und wirkte transparenter.

    Werke (Auswahl)

    "Nackte mit Hut" (1908, Haifa, Hecht-Museum der Universität); "Jacques Lipchitz und seine Frau" (1916, Chicago, Art Institute); "Max Jacob" (1916, Düsseldorf, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen); "Le Grand Nu" (1917, New York, Metropolitan Museum of Art); "Zypressen und Häuser" (Merion, Barnes Foundation); "La jeunne bonne" (1919, Buffalo, Albright-Knox Art Gallery).

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