Mohammed

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    arabischer Religionsstifter und Prophet; * 20. April 570 in Mekka, † 8. Juni 632 in Medina


    (arabisch "der Gepriesene") auch: Mehemed;

    eigentlich: Abul-Kasim Muhammad;

    Begründer des Islam.

    Mohammed gehörte der verarmten, aber religiös führenden Sippe des in Mekka herrschenden Stammes der Koraisch, den Haschimiten, an. Es gibt relativ wenige gesicherte historische Daten über sein Leben; der 20. April als Geburtstag gilt aber als gesichert. Mohammed wurde mit sechs Jahren Vollwaise und lebte dann zuerst bei seinem Großvater und nach dessen frühen Tod bei seinem Onkel Abu Talib. Mohammed wuchs in recht dürftigen Verhältnissen auf. Er war arabischer Kaufmann im Dienst der reichen (15 Jahre älteren) Kaufmannswitwe Chadidscha, die er etwa im Alter von 25 Jahren, heiratete. Von den Kindern aus der Ehe mit Chadidscha blieb nur Fatima am Leben.

    Auf seinen Handelsreisen als Kaufmann kam er mit den Lehren der jüdischen und christlichen Religion in Berührung. Von der z.T. entstellt tradierten Glaubenslehre beeindruckt, durch Traumvisionen und vor allem durch die Offenbarung auf dem Berg Hira (um 610) entscheidend beeinflusst, empfand er mehr und mehr den Mangel seines eigenen Volkes an sittlich-religiösen und staatspolitischen Grundsätzen. Seine Andachtsübungen verdichteten sich in seinem 40. Lebensjahr zu visionären Offenbarungserlebnissen, die im Koran ihren Niederschlag fanden.

    Mohammed fühlte sich zum gottgesandten Propheten erwählt, mit dem die mit Adam beginnende Reihe der Propheten und die Offenbarung des wahren Glaubens abgeschlossen sei, um die Araber zum Islam zu führen. Nach Jahren gründlichen Erwägens trat er als Prophet unter das Volk. Anfangs war seine Anhängerschaft winzig. Es waren seine nächsten Angehörigen, seine Frau, sein Adoptivsohn Zeid, sein Vetter Ali und einige wenige Vornehme wie Abu Bekr, Omar und Othman sowie einige sozial Niedrigstehende und viele Sklaven.

    Seine Lehre, ganz auf die Eigenart und Mentalität des arabischen und orientalischen Menschen insgesamt abgestimmt, erweckte die Missgunst der altheidnischen Priesterdynastie von Mekka. Nach Auseinandersetzungen um seine, die Religion und Struktur der altarabischen Gesellschaft infrage stellende Predigt entzog sich Mohammed ihrer Verfolgung 622 durch Flucht (Hedschra = "Auszug") nach Medina. Dort baute er - als Gesetzgeber und Politiker - seine religiös-politischen Erkenntnisse zur Religion und Staatsdoktrin aus.

    Mohammed gewann mehr und mehr an Einfluss bei den arabischen Stämmen. Nach dem Tode Chadidschas 619 heiratete er neun Frauen, um andere Stämme an sich zu binden. Mohammed vertrieb die jüdischen Stämme, einte die Araber um Medina und siedelte seine aus Mekka mitgekommenen Anhänger (Muhadschirun) an. Er zwang allmählich das feindliche Mekka in die Knie, bis er es im Dschihad 630 einnehmen konnte. Er beseitigte den alten Vielgötterkult und vereinte durch seine Lehre die arabischen Wüstenstämme (Siehe Araber, Kalifat).

    Der Legende nach geleitete der Erzengel Gabriel Mohammed auf dem geflügelten Ross Buraq nach Jerusalem. Von dem heiligen Felsen aus, an dem Abraham seinen Sohn Isaak opfern wollte, stieg der Prophet auf einer Leiter aus Licht in den Himmel hinauf. Der heutige Felsendom wurde über eben jenem Felsen errichtet.

    Das uralte Heiligtum der Kaaba wurde Mittelpunkt des Islam und künftiges Pilgerziel all seiner Anhänger. Erbin seines Werks war seine Tochter Fatima, die Frau Alis. Im Koran sind seine Lehren und Offenbarungen aufgezeichnet.

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