Ästhetizismus

    Aus WISSEN-digital.de

    Der Ästhetizismus ist eine Kunst- und Lebensanschauung, die das Schöne (Ästehtische) gegenüber anderen Werten verabsolutiert und die Selbstgenügsamkeit der Kunst postuliert.

    Entstehung und Entwicklung

    Der Ästhetizismus hat seine Wurzeln in der Romantik und in Nietzsche einen seiner hervorragendsten Vertreter. An Bedeutung gewann der Ästhetizismus um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Er wurde vor allem in der so genannten Literatur der Décadence, im Symbolismus und im Impressionismus zu einer wichtigen künstlerischen Weltanschauung.

    Da das Konzept des Ästhetizismus letztlich auf einer Verachtung der Welt beruht, verbanden es seine Vertreter oft mit der Haltung des Zynismus. Die Kunst betrachtete man als das einzig sinnvolle Gegengewicht zum Nihilismus, der von vielen Künstlern des beginnnenden 20. Jh.s als zerstörerisches Grundprinzip der Wirklichkeit angesehen wurde. Es handelte sich beim Ästhetizismus letztlich um ein philosophisches Konzept, das die ganze Lebenshaltung seiner Vertreter beeinflusste. In der Literatur fand es seine Umsetzung z.B. im Konzept der "absoluten Dichtung" von Stephane Mallarmé oder in den "Statischen Gedichten" von Gottfried Benn. Der Begriff der L'art pour l'art resultiert aus dem Weltbild des Ästhetizismus.

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