Wilhelm von Scholz
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deutscher Schriftsteller; * 15. Juli 1874 in Berlin, † 29. Mai 1969 in Konstanz
studierte Literaturgeschichte und Philosophie, wurde Dramaturg und war 1926 bis 1928 Präsident der Preußischen Dichterakademie. Im Dritten Reich wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Dichtung. Auf Grund der Stoffwahl aus mittelalterlicher oder germanischer Vorzeit wurden seine Werke von den Nationalsozialisten toleriert. Über hundert Titel umfasst die Liste seiner Publikationen, von denen das Schauspiel "Der Wettlauf mit dem Schatten" (1921) ein Welterfolg wurde. Scholz gestaltet darin das Schicksal eines Dichters, der einer seiner erfundenen Gestalten in der Wirklichkeit begegnet. Ähnlich erfolgreich war nur noch der Roman "Perpetua" (1926), in dem der Lebensweg zweier Schwestern nachgezeichnet wird, die um 1500 in Augsburg lebten und von denen eine Äbtissin wurde und die andere als Hexe auf dem Scheiterhaufen endete. Scholz sah sein Schaffen bewusst im Gegensatz zum Naturalismus und suchte nach Möglichkeiten zur Erneuerung der Klassik, fand aber auch neoromantische Töne, die seiner Neigung zum Okkulten entsprachen.
Unter seinen weiteren Werken sind zu nennen: "Der Jude von Konstanz" (Tragödie, 1905), "Zwischenreich" (Erzählungen, 1922), "Theodor Dorn" (Roman, 1967). Scholz publizierte darüber hinaus auch Bearbeitungen und Nachdichtungen. Erwähnenswert ist auch seine theoretische Schrift "Mein Theater" (1964).
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