Wicklung

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    Allgemeines

    Mit Wicklung wird eine Kombination aus Leitern, die meist als aus Windungen bestehende Spulen existieren, oder eine Zusammenschaltung derartiger Spulen in elektrischen Maschinen, Transformatoren, Drosseln, Elektromagneten und anderen elektrischen Geräten bezeichnet. Wicklungen haben die Aufgabe bei Anlegen einer Spannung durch Induktion eine Gegenspannung zu induzieren. Der Leiterwerkstoff für Wicklungen ist meist Kupfer, in selteneren Fällen Aluminium, Bronze oder ein anderes Material. Die Wickeldrähte können je nach Verwendungszweck blank oder isoliert (z.B. mit Isolierlack als Lackdrähte) sein.

    Wicklungen in elektrischen Maschinen

    In elektrischen Maschinen mit rotierender, linearer oder schwingender Bewegung wirken Wicklungen als elektromagnetisch aktive Bauteile, in denen die zur Energieumwandlung erforderliche Spannung in der Ankerwicklung (Anker) induziert wird oder das zum Energieumsatz erforderliche magnetische Feld in der Erregerwicklung bzw. Feldwicklung erzeugt wird. Auf Grund der Wechselbeziehungen zwischen magnetischen und elektrischen Größen bestimmen die Anordnung und die Schaltung der Wicklung ebenso wie die an ihren Klemmen wirkenden elektrischen Größen im Wesentlichen das Verhalten und die Art der elektrischen Maschine.

    Folgende Einteilungen der Wicklungen sind beispielsweise möglich:

    • nach der Art der Spannungseinspeisung (Gleichstromwicklungen, Drehstromwicklungen)*nach der Schaltung (Nebenschlusswicklungen, Reihenschlusswicklungen)*nach der Anordnung in der Maschine (Ständerwicklungen, Läuferwicklungen, Hauptpolwicklungen, Ankerwicklungen, Käfigwicklungen)*nach der geometrischen Anordnung (Wicklungen mit ausgebildeten Strängen [einsträngige und mehrsträngige Wicklungen], verteilte Wicklungen [Kommutatorwicklungen, Kommutator], Wicklungen auf ausgeprägten Polen [konzentrierte Wicklungen, Polwicklungen])*nach der Anordnung der Spulen in den Nuten (Einschichtwicklungen, Zweischichtwicklungen)*nach der Form der Spulen (Rechteckspulenwicklungen, Trapezspulenwicklungen)*nach der Richtung der Energieumwandlung (Primärwicklung, Sekundärwicklung)*nach der Funktion (Anlaufwicklungen, Kommutatorwicklungen, Kompensationswicklungen, Steuerwicklungen, Arbeitswicklungen, Dämpferwicklungen, Wendepolwicklungen)*nach der Windungszahl (Stabwicklungen mit der Windungszahl 1, Spulenwicklungen mit einer Windungszahl größer als 1)*nach der Leiterart (Wicklungen aus Hohlleitern, Wicklungen mit verseilten Leitern)*nach der Art der Herstellung (Formspulenwicklungen, Träufelwicklungen, Halbformspulenwicklungen, Halbformstabwicklungen)*nach der Anordnung der Leiter innerhalb der Wicklungen (Lagenwicklungen, Scheibenwicklungen).==Wicklungen in Transformatoren==

    In Transformatoren ermöglichen die stromdurchflossenen Wicklungen auf Grund der dabei entstehenden elektromagnetischen Induktion die Umwandlung von bestimmten Strom- und Spannungswerten in andere Strom- und Spannungswerte bei gleichbleibender Frequenz. Bei Transformatoren und Drosseln (Drosselspulen) wird die Wicklung durch die Gesamtheit aller Windungen für eine Nennspannung des Transformators bzw. den Nennstrom der Drossel gebildet. Teile von Wicklungen werden auch als Spule bezeichnet.

    Folgende Einteilungen der Wicklungen sind dabei beispielsweise möglich:

    • nach der Nennspannung (Oberspannungs-, Mittelspannungs-, Unterspannungswicklungen)*nach der Anordnung (Scheibenwicklungen, Zylinderwicklungen)*nach dem konstruktiven Aufbau der Wicklungen (Lagenspulen oder -wicklungen, Wendelspulen, Scheibenspulen bzw. Scheibenspulenwicklungen, Abteilungsspulen bzw. Abteilungsspulenwicklungen)*nach der Richtung der Energieumwandlung (Eingangswicklung oder Primärwicklung, Ausgangswicklung oder Sekundärwicklung)*nach dem Verwendungszweck (Leistungswicklungen, Hilfswicklungen, Ausgleichswicklungen, Reihenwicklungen, Parallelwicklungen)*nach der Wicklungsisolation gegen Erde (gleichförmig isolierte Wicklungen, abgestuft isolierte Wicklungen).