Walter Ernst Paul Ulbricht

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    deutscher Politiker; * 30. Juni 1893 in Leipzig, † 1. August 1973 in Berlin


    Der gelernte Möbeltischler wurde 1920 hauptamtlicher Funktionär der KPD und vertrat von 1928 bis 1933 seine Partei im deutschen Reichstag. Ulbricht, der sich flexibel den jeweils herrschenden Strömungen in der Partei anzupassen verstand, war von 1929 bis 1933 Leiter des KPD-Bezirks Berlin-Brandenburg. 1933 emigrierte er zunächst nach Frankreich und 1937 in die Sowjetunion. Im Krieg agitierte Ulbricht in Gefangenenlagern gegen Hitler und war am Aufbau des Nationalkomitees Freies Deutschland beteiligt. Am 30. April 1945 kehrte er an der Spitze der Gruppe Ulbricht nach Berlin zurück, um die Verwaltung und politische Ausrichtung der sowjetischen Besatzungszone zu organisieren. Ulbricht leitete die Fusion von SPD und KPD zur SED ein. Diese führte er von 1950 bis 1971 und war damit zwei Jahrzehnte lang der mächtigste Mann der neu gebildeten DDR. 1960 wurde er Staatsratvorsitzender. Er überstand den Volksaufstand des 17. Juni 1953 ebenso wie die Entstalinisierung und war maßgeblich für den Mauerbau in Berlin 1961 verantwortlich. 1971 wurde er von Honecker als 1. Sekretär der SED abgelöst. Ulbricht blieb aber bis zu seinem Tod Staatsratsvorsitzender der DDR.

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